Japans lang­le­bi­ge Männer

Schwärmt man von der Lang­le­big­keit der Japa­ner, dann muss man kor­rek­ter­wei­se die japa­ni­schen Frau­en her­vor­he­ben. Immer­hin stel­len sie 47’606 der 54’397 Hun­dert­jäh­ri­gen (Stand: Sep­tem­ber 2013, Quel­le: Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um).

Sie sind es, die laut aktu­el­ler Sta­tis­tik durch­schnitt­lich (!) 86,61 Jah­re alt wer­den. Damit wird auf der Welt nie­mand älter als die japa­ni­schen Frau­en. Nur Hong­kongs Frau­en kom­men mit 86,57 Jah­ren annä­hernd an die­sen Wert her­an. Die Schwei­ze­rin­nen lie­gen mit 84,7 auch gut im Rennen.

Den japa­ni­schen Män­nern fiel das Leben der­weil ein biss­chen schwe­rer. Mit Jiro­emon Kimu­ra stell­ten sie zwar lan­ge den ältes­ten Men­schen der Welt, bis er am 13. Juni 2013 im Alter von 116 Jah­ren ver­starb (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Mit einer durch­schnitt­li­chen Lebens­er­war­tung von bis­her 79,94 Jah­ren ver­pass­ten sie jedoch regel­mäs­sig die magi­sche Schwel­le von 80 Jahren.

Über 80 Jah­re alt

Nun ist ihnen der his­to­ri­sche Sprung geglückt. Zum ers­ten Mal über­haupt wei­sen die japa­ni­schen Män­ner eine Lebens­er­war­tung von 80,21 Jah­ren aus. Damit rücken sie im inter­na­tio­na­len Ver­gleich vom fünf­ten auf den vier­ten Rang vor. Nur die Män­ner aus Hong­kong (80,87), Island (80,8) und der Schweiz (80.5) lie­gen noch vor ihnen.

Für das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um ist die­se Ent­wick­lung kein Zufall, wie ein Ver­tre­ter gegen­über NHK News erklärt: «Das hohe medi­zi­ni­sche Niveau, die Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten und die gute Lebens­um­ge­bung tra­gen zu einer ste­tig wach­sen­den Lang­le­big­keit der Japa­ner bei.» Die Zuver­sicht grün­det dar­auf, dass die Medi­zin in den letz­ten Jah­ren im Kampf gegen die häu­figs­ten Todes­ur­sa­chen wie Krebs und Herz­er­kran­kun­gen gros­se Fort­schrit­te erzielt hat.

Neue Bezeich­nung für die Hochaltrigen

Die hohe Zahl der älte­ren Men­schen führt auch bei der Ver­wen­dun­gen von Begrif­fen zu einem Umden­ken. So bezeich­ne­te das Gesund­heits­we­sen Men­schen über 75 Jah­ren bis­lang als «hoch­alt­ri­ge im zwei­ten Abschnitt», was zuneh­mend als dis­kri­mi­nie­rend in die Kri­tik geriet. Gesund­heits­mi­nis­ter Aki­ra Ama­ri hat nun laut der Sank­ei Shim­bun den Begriff «rei­fe Hoch­alt­ri­ge» vorgeschlagen.

Auch für die 65- bis 74-Jäh­ri­gen sol­le es künf­tig nicht mehr «Hoch­alt­ri­ge im ers­ten Abschnitt» son­dern «jugend­li­che Hoch­alt­ri­ge» heis­sen. Damit bei den aktu­ell über 50’00 Hun­dert­jäh­ri­gen auch die neu­en Rea­li­tä­ten bes­ser abge­bil­det werden.