Unru­he im japa­ni­schen Heidi-Dorf

Fast wie in der Schweiz: Das Heidi-Dorf in der Präfektur Yamanashi.
Fast wie in der Schweiz: Das Hei­di-Dorf in der Prä­fek­tur Yama­na­shi. Foto: flickr/​toooooool

Kult­re­gis­seur Isao Taka­ha­ta von Stu­dio Ghi­b­li hat fast im Allein­gang das Image der Schweiz in Japan nach­hal­tig geprägt. Sei­ne 1974 ver­öf­fent­lich­te Ani­me-Serie Hei­di, Girl of the Alps (jp. Aru­pu­su no Sho­jo Hai­ji), die auf Johan­na Spy­ris Roman Hei­di von 1880 basiert, wur­de zu einem rie­si­gen Erfolg, der welt­weit expor­tiert wur­de. 1979 ent­stand aus der Serie schliess­lich ein gan­zer Film. Die­se von Isao Taka­ha­ta erschaf­fe­nen Wer­ke sor­gen bis heu­te dafür, dass die japa­ni­schen Tou­ris­ten nach Mai­en­feld ins Schwei­zer Hei­di-Dorf pilgern.

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Wer sich die Rei­se in die weit ent­fern­te Schweiz nicht leis­ten kann, dem bleibt eine Alter­na­ti­ve in der Prä­fek­tur Yama­na­shi, wo auch der berühm­te Berg Fuji zuhau­se ist. Gleich ein gan­zer The­men­park wur­de in der Klein­stadt Hoku­to dem Mäd­chen aus den Alpen gewid­met. In Heidi’s Vil­la­ge (jp. Hai­ji no Mura) gibt es eine Berg­hüt­te, Peters Wie­se und das Stu­dier­zim­mer der Fami­lie Sese­mann. Selbst ein Hotel, ein Onsen-Bad, ein Café und ein Restau­rant mit Schwei­zer Käse­ge­rich­ten wird hier ange­bo­ten. Wer möch­te, der darf in Hei­dis Dorf sogar heiraten.

Der angrif­fi­ge Bernhardiner

Weil im Ani­me Hei­dis Lie­be zur Natur ein Schwer­punkt war, hat sich der The­men­park ganz der Tier­lie­be ver­schrie­ben. So gibt es in Hei­dis japa­ni­schem Dorf Zie­gen zum Anfas­sen und für die Hun­de ein Spa sowie eine Unter­kunft. Und so ist der Park gera­de bei Hun­de­hal­tern und Fami­li­en beson­ders beliebt.

Als eine wei­te­re Attrak­ti­on gibt es in Hei­dis Dorf, ganz nach dem Ani­me-Vor­bild, einen ech­ten Bern­har­di­ner-Hund zu bewun­dern. Doch aus­ge­rech­ne­ter die­ser sorgt nun für Unru­he im Idyll in der Prä­fek­tur Yama­na­shi. Erst Mit­te Juli biss er laut der Sank­ei Shim­bun eine Besu­che­rin und Hun­de­hal­te­rin aus Yoko­ha­ma der­art stark in den lin­ken Arm, dass die­se eine Wun­de davon­trug, die erst nach zwei Wochen ver­heil­te. Der Unfall geschah, als ein Ange­stell­ter mit dem Bern­har­di­ner spa­zie­ren ging.

Der zwei­te Biss

Nur zwei Wochen spä­ter hat der im Park gezüch­te­te Bern­har­di­ner offen­bar wie­der zuge­schla­gen, wie die Mai­ni­chi Shim­bun berich­tet. Dies­mal hat er einem 43-jäh­ri­gen Kun­den in den rech­ten Arm gebis­sen. Der Betrof­fe­ne, der mit sei­nem Pudel auf Besuch war, kam glück­li­cher­wei­se mit einer leich­ten Ver­let­zung davon. Der Bern­har­di­ner wur­de nach dem ers­ten Zwi­schen­fall in ein wei­ter ent­fern­tes Gehe­ge im Park ver­legt, doch offen­bar konn­te sich die­ser dort von der Lei­ne befreien.

Hei­dis gar nicht net­ter Bern­har­di­ner: Für Japans Medi­en war es ein gefun­de­nes Fres­sen. Gleich natio­nal wur­de über die bei­den Zwi­schen­fäl­le berich­tet. Die Poli­zei erklär­te gar gegen­über TV-Asahi, dass man das Hei­di-Dorf auf sei­ne Sicher­heit über­prü­fen wer­de. Hei­dis sau­be­res Image ist zumin­dest für die nächs­ten Wochen etwas ange­kratzt. Die Popu­la­ri­tät der belieb­tes­ten Schwei­zer Figur in Japan wird es jedoch kaum beeinträchtigen.

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