Dreckiges Öl im Essen
Öl aus Küchenresten und Fett von Leder verarbeitenden Fabriken landeten tonnenweise in Speiseöl, berichtet Taiwans Nachrichtenagentur CNA. Eine Fabrik in Südtaiwan soll fast 250 Tonnen verunreinigtes Öl wiederverwendet haben. Anstatt in der Produktion von Seife landete es in Lebensmitteln.
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Dabei sollen über 230 Direktabnehmer betroffen sein, über die das verunreinigte Öl an mehr als 1200 Einzelhändler gelangte, so der Fernsehsender TTV. Unter den betroffenen Geschäften befinden sich zahlreiche Supermärkte, Bäckereien, Restaurants und Nachtmärkte.
So beschimpften in der traditionellen Bäckerei Leechi in Taipeh beschimpfen aufgebrachte Kunden die Verkäuferinnen. Die bekannte Bäckerei war ebenfalls vom verdreckten Speiseöl betroffen, verlangt bei Rückerstattung aber Waren und Quittung.
Skandal geht über Taiwan hinaus
Der Chef des Speiseöl-Herstellers ist bereits festgenommen und das Unternehmen mit einer Busse von 50 Millionen Taiwan Dollar (rund 1,2 Millionen Euro) bestraft worden. Die Insel fragt sich nun, wie das Öl trotz Kontrollen in die Nahrungsmittelkette gelangen konnte. Offenbar gab es bereits vor vier Jahren Beschwerden bei der zuständigen Lokalbehörde, diese fand jedoch keine Probleme in der Fabrik vor.
Das verunreinigte Speiseöl sorgt inzwischen auch in Hongkong, Macau und China für Aufsehen. So sollen chinesische Unternehmen bereits seit 2006 Produkte des taiwanischen Speiseöl-Herstellers importiert haben. Die bekannte Hongkonger Backwarenkette Maxim’s bestätigte, das Öl des taiwanischen Herstellers verwendet und damit täglich mehrere Tausend Ananaskuchen produziert zu haben.
Nicht der erste Nahrungsmittel-Skandal
Dem verunreinigten Öl gehen mehrere Nahrungsmittelskandale in den vergangenen Jahren voraus. So sorgten illegale Weichmacher in Getränken vor drei Jahren für Entsetzen (Asienspiegel berichtete). Tausende Nahrungsmittel mussten daraufhin von den Verkaufsregalen entfernt werden.
Zuletzt sorgte falsch beschriftetes Olivenöl für Aufsehen. Der Hauptverantwortliche erhielt neben einer hohen Busse auch eine mehrjährige Haftstrafe. Auch die bekannte Top Pot Bakery (胖達人), die mit natürlichen Produkten warb, musste vergangenes Jahr zugeben, dass sie Geschmacksverstärker verwendet hatte.
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