Die App für Verliebte

Dank Between immer mit dem Partner verbunden.
Dank Bet­ween immer mit dem Part­ner ver­bun­den. Foto: Between/​VCNC

Sie erobert Asi­en im Sturm: Bet­ween – die App für Pär­chen. Die Smart­pho­ne-Roman­tik ver­spricht gute Geschäf­te: Blu­men­händ­ler, Kinos und Waren­häu­ser bie­ten ihre Pro­duk­te ziel­ge­recht an. Das Erfolgs­re­zept stammt aus der App-Nati­on Süd­ko­rea. Wir haben die Jung­un­ter­neh­mer in Seo­ul getroffen.

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«Sol­len wir Bet­ween instal­lie­ren?» Wer die­se Fra­ge mit einem Ja beant­wor­tet, lässt sich in Korea auf eine fes­te Bezie­hung ein. Seit drei Jah­ren gibt es die Smart­pho­ne-App, inzwi­schen ist sie ein fes­ter Bestand­teil der korea­ni­schen Pärchen-Kultur.

Die Idee dahin­ter ist so sim­pel wie bestechend: Eine Art Face­book nur für zwei Teil­neh­mer. Dar­in tau­schen Freund und Freun­din Fotos aus, pla­nen ihre gemein­sa­me Frei­zeit oder schi­cken sich Herz­chen als Lie­bes­be­weis. Selbst­ver­ständ­lich erin­nert Bet­ween an Geburts­ta­ge und schlägt pas­sen­de Geschen­ke vor.

Gezielt Pro­duk­te verkaufen

Neben Geburts- und ande­ren Fei­er­ta­gen, ist der 100. Tag der Bezie­hung ein wich­ti­ges Datum für korea­ni­sche Pär­chen. Auch hier gibt es Geschen­ke, Vor­schlä­ge für Aus­flü­ge oder Restau­rant­be­su­che. Die Ange­bo­te las­sen sich dann auch über die App kaufen.

Im Mar­ke­ting kon­zen­trie­re man sich ganz auf die Frau­en, sagt Jake Park, der Erfin­der von Bet­ween: «Wenn ein­mal die Frau­en dabei sind, kom­men die Män­ner von ganz allei­ne.» Die­se trau­ten sich kaum abzu­leh­nen. Wer Bet­ween nicht instal­lie­ren wol­le, mei­ne es mit der Bezie­hung nicht ganz so ernst.

Jake Park ist der Grün­der und CEO von Value Crea­tors & Co, das Unter­neh­men hin­ter Bet­ween. Der 31-Jäh­ri­ge hat die App vor drei Jah­ren ein­ge­führt. Zwei frü­he­re Apps flopp­ten, Jake Park war auf der Suche nach etwas Aus­ser­ge­wöhn­li­chem. Wäh­rend sich in sozia­len Medi­en wie Face­book eine Unzahl an Freun­den und Bekann­ten tum­melt, fehl­te bis­her eine App, die den Men­schen einen inti­men Raum zur Ver­fü­gung stellt.

Der Erfolg liess nicht lan­ge auf sich war­ten: Nach Korea hat die App auch Japan erobert, in Tai­wan haben die Unter­neh­mer bereits ein Büro eröff­net und auch in Süd­ost­asi­en ist man auf Expan­si­ons­kurs. Welt­weit zählt die App bereits neun Mil­lio­nen Nutzer.

West­ler daten anders

Auch in den USA wächst die Zahl der Nut­zer und Nut­ze­rin­nen. Dabei han­delt es sich jedoch vor allem um asia­ti­sche Pär­chen. Man kön­ne sich durch­aus vor­stel­len, zukünf­tig auch im Wes­ten für die App zu wer­ben, sagt Edward Lee. Lee ist zustän­dig für die Ent­wick­lung der aus­län­di­schen Märkte.

West­ler wür­den ihre Bezie­hun­gen jedoch oft anders defi­nie­ren als Asia­ten. Wäh­rend Korea­ner auf den Tag genau wis­sen, wann ihre Bezie­hung begon­nen habe, sei es im Wes­ten eher eine gra­du­el­le Ent­wick­lung. Vage Bezie­hungs­de­fi­ni­tio­nen mach­ten es etwa für den 100. Tag des Paa­res und ande­re Jubi­lä­en schwierig.

Den Män­nern ent­ge­gen kommen

Um die Män­ner nicht ganz zu erschre­cken, kommt ihnen Bet­ween farb­lich ent­ge­gen. So ist die Benut­zer­ober­flä­che der App nicht etwa pink. «Wir haben uns bewusst für ein tür­kis­far­be­nes Design ent­schie­den», so Edward Lee. Die App ist weder rosa noch blau, bei­de Geschlech­ter sol­len sich mit ihr iden­ti­fi­zie­ren können.So gibt es bei Bet­ween nicht nur Blu­men- und Restau­rant­gut­schei­ne, son­dern auch Kar­ten für Sportveranstaltungen.

Mit den gesam­mel­ten Daten wer­de man in Zukunft aber noch spe­zi­fi­scher auf die Nut­zer ein­ge­hen kön­nen, sagt Edward Lee.

Smart­pho­ne-ver­rück­te Koreaner

Im Som­mer 2014 betrug der Anteil Smart­pho­nes in Süd­ko­rea gut 70 Pro­zent von allen Mobil­te­le­fo­nen – der höchs­te welt­weit, noch vor Japan.

In Süd­ko­rea sind Smart­pho­ne-Apps zudem bes­tens in den All­tag inte­griert. So las­sen sich über Mes­sen­ger-Apps Gut­schei­ne ver­schi­cken. Kauf­häu­ser bie­ten mit ihren Apps rund um die Uhr Rabat­te an, und selbst Super­märk­te lie­fern Toma­ten, Socken oder Mine­ral­was­ser nach Hau­se. Der Kun­de muss dazu nur den ent­spre­chen­den QR-Code ein­le­sen, etwa an einer der vie­len vir­tu­el­len Shop­ping-Wän­den in Seo­uls U-Bahn.

Nach Hei­rat nimmt Nut­zung ab

Soll­te es mit der gros­sen Lie­be wider erwar­ten doch nicht klap­pen, kann Bet­ween jeder­zeit gekün­digt wer­den. «Wir bewah­ren die Daten dann 30 Tage auf», sagt Jake Park, falls das Paar die Ent­schei­dung bereue, und doch noch zusam­men finde.

Nach der Ehe­schlies­sung wer­de die App übri­gens sel­te­ner genutzt, sagt Edward Lee. Wäh­rend unver­hei­ra­te­te Pär­chen in Korea kaum zusam­men woh­nen, sieht sich ein ver­hei­ra­te­tes Paar jeden Tag.

Jungunternehmer Jake Park gründete die App vor drei Jahren – heute zählt sie rund 9 Millionen Nutzer.
Jung­un­ter­neh­mer Jake Park grün­de­te die App vor drei Jah­ren – heu­te zählt sie rund 9 Mil­lio­nen Nut­zer. Foto: Mar­tin Aldrovandi
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