Aus Abfäl­len Strom machen

Die moderne Müllanlage in Lujiashan als 3D-Modell.
Die moder­ne Müll­an­la­ge in Lujias­han als 3D-Modell. Screen­shot: Bai​ke​.com

Es ist die welt­weit gröss­te Müll­an­la­ge: 3000 Ton­nen an Haus­halts­ab­fäl­len wird sie täg­lich ver­ar­bei­ten, berich­tet Chi­na Dai­ly. In Lujias­han west­lich von Peking wur­de die Anla­ge gebaut, und bereits 2012 fer­tig gestellt. Nach dem sie über ein Jahr getes­tet wur­de, soll sie ihren Betrieb nun offi­zi­ell auf­neh­men. Gekos­tet hat die Anla­ge rund zwei Mil­li­ar­den Yuan (rund 270 Mil­lio­nen Euro).

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Bevor die Lujias­han-Anla­ge ihren Test­be­trieb star­te­te, wur­de der meis­te Haus­halts­ab­fall in rund 30 Müll­de­po­ni­en rund um die Haupt­stadt gekippt. Abge­se­hen von der Umwelt­be­las­tung, gibt es gemäss der Stadt­re­gie­rung auch kaum mehr Platz für neue Müll­kip­pen. Die Pekin­ger pro­du­zie­ren zudem immer mehr Abfall. Waren es vor rund 10 Jah­ren noch 5 Mil­lio­nen Ton­nen im Jahr, stieg die­se Zahl 2013 auf 7 Millionen.

Abfall gärt vor sich hin

Mit der neu­en Anla­ge soll ein Teil die­ser Abfäl­le nun umwelt­scho­nend redu­ziert wer­den – ein Sechs­tel des Pekin­ger Haus­halt­mülls. Die­ser wird dabei in ein 30 Meter tie­fes Becken gekippt. Dort gären die Haus­halts­ab­fäl­le eine Woche lang vor sich hin.

Im Becken selbst wird ein tie­fe­rer Luft­druck erzeugt, damit der Gestank der tage­lang vor sich hin rot­ten­den Abfäl­len nicht nach draus­sen dringt, so das Online­por­tal Xin­min­wang. Danach kommt der Müll in eine der vier Ver­bren­nungs­öfen, die den Abfall um 90 Pro­zent redu­zie­ren sol­len und dabei auch noch Elek­tri­zi­tät erzeu­gen – 420 Mil­lio­nen Kilo­watt­stun­den im Jahr.

Anwoh­ner skeptisch

Wäh­rend die Behör­den die Not­wen­dig­keit für Müll­ver­ar­bei­tungs­an­la­gen und deren Umwelt­freund­lich­keit beto­nen, blei­ben vie­le Anwoh­ner skep­tisch. So gin­gen in der süd­chi­ne­si­schen Pro­vinz Guang­dong Tau­sen­de auf die Stras­se um gegen eine geplan­te Müll­ver­ar­bei­tungs­an­la­ge zu demonstrieren.

Im süd­ost­chi­ne­si­schen Fuji­an klag­ten Anwoh­ner gegen eine Müll­ver­bren­nungs­an­la­ge wegen Krebs erre­gen­den Emis­sio­nen. Den knapp 400 Dorf­be­woh­nern wur­den 6 Mil­lio­nen Yuan (rund 800’000 Euro) an Ent­schä­di­gung zuge­spro­chen.

Für die Anla­ge in Peking muss­ten die Anwoh­ner dage­gen gar nicht erst gefragt wer­den. Das Land auf dem der Müll ver­ar­bei­tet wird, gehört bereits der Shou­gang Grup­pe (首鋼集團) – das­sel­be Unter­neh­men, dass auch die Anla­ge gebaut hat.

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