Ein eigenes Häuschen in Japan
Reiche Chinesen die in den USA ganze Landstriche und in Europa Weingüter aufkaufen, sorgen regelmässig für Schlagzeilen. Seit einiger Zeit ist jedoch der Immobilienmarkt eines weiteren Landes für chinesische Investoren interessant.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Ausgerechnet beim Erzfeind Japan investieren immer mehr Chinesen in Häuser und Wohnungen. Die Käufe von japanischen Immobilien haben in diesem Jahr besonders stark zugenommen. So sollen Chinesen allein in diesem Jahr bisher 230 Millionen US-Dollar in japanische Immobilien investiert haben, berichtet Taiwans Liberty Times – drei Mal so viel wie noch im vergangenen Jahr.
Günstiger Yen
Der derzeit tiefe Yen-Kurs soll diesen Trend zusätzlich unterstützen. Günstige japanische Wohnungen haben es wohlhabenden Chinesen angetan: Während eines Besuchs in Tokio sei sie von den tiefen Immobilienpreisen überrascht gewesen, zitiert die Newsplattform 163.com eine Käuferin aus dem südchinesischen Guangzhou.
Frau Deng kaufte sich in der japanischen Provinz Fukuoka eine Mini-Wohnung. Für die 20-Quadratmeter soll sie umgerechnet nur 13’000 Euro bezahlt haben. Der Preis sei so tief gewesen, dass sie sich die Wohnung vor dem Kauf gar nicht erst angesehen habe.
Kaufen und vermieten
Sich genauer kundig gemacht hat sich dagegen ein 40-jähriger Unternehmer aus Shanghai. Herr Huang kaufte eine 25-Quadradtmeter-Wohnung in der japanischen Hauptstadt Tokio. Für ein kleines Wohn- und Schlafzimmer bezahlte er umgerechnet 400’000 Euro. Nun vermietet er die Wohnung an einen Japaner – für knapp 2000 Euro im Monat.
Die Festlandchinesen würden in Immobilien von umgerechnet mehreren hunderttausend bis zu über einer Million Euro in Japan investieren, zitiert 163.com einen japanischen Makler, der sich auf Hongkonger und chinesische Käufer spezialisiert.
Ein schönes Leben im Ausland
Etwa die Hälfte der Immobilien würden als reine Investitionen gesehen, so Makler Lee Hangbin. Die andere Hälfte der Kunden kaufe Wohnungen für ihre Kinder, die später einmal in Japan studieren sollten, oder für sich selbst, weil sie gerne dort leben möchten.
Den Wunsch im Ausland zu leben, erfüllen sich vor allem wohlhabende Chinesen. Viele verlagern zudem ihre Vermögen auf Auslandskonti, schicken Frau und Kind ins Ausland und legen sich die Aufenthaltsbewilligung eines anderen Landes zu (Asienspiegel berichtete).
Die Gründe dafür reichen von politischen Unsicherheiten, schlechter Luftqualität in vielen chinesischen Städten, Lebensmittelskandalen bis zu einer besseren Bildung, die der eigene Nachwuchs im Ausland geniessen soll.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken