Ein mys­te­riö­ser Zwischenfall

Die Polizei auf der Suche nach Spuren vom Zwischenfall.
Die Poli­zei auf der Suche nach Spu­ren vom Zwi­schen­fall. Foto: twitter/@niyan280

Auf der Durch­fahrt im Bahn­hof Izu­mi­o­tsu bei Osa­ka in Rich­tung Bahn­hof Nam­ba muss ein Zug­füh­rer am 16. Novem­ber die Not­brem­se zie­hen, als er eine vor sich hin­kau­ern­de Frau auf den Gelei­sen erblickt. Als der vom Inter­na­tio­na­len Flug­ha­fen Kan­sai kom­men­de Zug zum Still­stand gelangt, rech­net der Zug­füh­rer mit dem Schlimmsten.

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Er steigt zu den Gelei­sen hin­ab und erblickt er zu sei­ner Über­ra­schung eine unver­sehr­te, zir­ka 50-jäh­ri­ge Frau. «Ich bin hin­un­ter­ge­sprun­gen», soll sie ihm in die­sem Moment gesagt haben, um nur weni­ge Sekun­den spä­ter auf den Bahn­steig hoch­zu­klet­tern und aus dem Bahn­hof zu ren­nen. Seit­her wur­de sie nicht mehr erblickt, wie die News-Site Iza berichtet.

Der Twit­ter-Nut­zer @niyan280 mach­te kurz dar­auf ein Foto von der Poli­zei, die den Tat­ort, an dem kei­ne Spur zu fin­den war, inspi­zier­te. «Die Per­son, die auf die Gelei­se gesprun­gen ist, ist offen­bar ver­schwun­den», ergänz­te @niyan280.

Die ver­schwun­de­ne Frau

Der Bei­trag zählt inzwi­schen über 31’000 Ret­weets und 15’000 Favo­ri­tes. Die Kom­men­ta­re las­sen nicht lan­ge auf sich war­ten. «Ein Mys­te­ri­um!», «Das ist wie in einem Film!», «Hört bit­te damit auf, das macht mir Angst», heisst es. Auch gra­fisch wur­de die Sze­ne noch­mals rekonstruiert.

Die Fan­ta­sie der Inter­net-User kennt dabei kei­ne Gren­zen. Humor­voll ver­glei­chen sie den Fall vom Bahn­hof Izu­mi­o­tsu mit der Man­ga- und Ani­me-Serie Gantz (ガンツ), in der zwei Jugend­li­che bei einem Ret­tungs­ver­such von einem Zug über­fah­ren fah­ren, um kurz dar­auf wie­der­zu­er­ste­hen, mit dem Auf­trag Aus­ser­ir­di­sche zu töten.

Die Poli­zei hält sich der­weil an die Fak­ten. Wegen Behin­de­rung und Gefähr­dung des öffent­li­chen Ver­kehrs fahn­det sie nach der unbe­kann­ten Frau. Video­auf­nah­men von der Bahn­sta­ti­on sol­len ent­schei­den­de Hin­wei­se liefern.

Teu­re Zwischenfälle

Es bleibt die beru­hi­gen­de Erkennt­nis, dass beim Zwi­schen­fall nie­mand zu scha­den kam. Nicht immer endet sol­che Vor­fäl­le glimpf­lich. So gerät das über­las­te­te Bahn­netz in Japans Städ­ten wegen sol­cher Vor­fäl­le immer wie­der ins Stocken.

Die häu­figs­te Ursa­che für Unter­brü­che und Ver­spä­tun­gen in Tokio sind gar Selbst­mor­de. Sta­tis­tisch gese­hen kommt es täg­lich zu einem Sui­zid­ver­such im öffent­li­chen Ver­kehrs­netz der Haupt­stadt (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Fol­gen für die Hinterbliebenen

Den Bahn­ge­sell­schaf­ten kom­men Selbst­mord­fäl­le teu­er zu ste­hen. Durch­schnitt­lich 89 Mil­lio­nen Yen (unge­fähr 650’00 Euro) kos­tet gemäss Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um eine durch Selbst­mord ver­ur­sach­te Bahn­stö­rung. Die­se Ent­wick­lung hat dazu geführt, dass seit ein paar Jah­ren die Ange­hö­ri­gen für den finan­zi­el­len Scha­den zur Kas­se gebe­ten wer­den kön­nen. Die Mass­nah­me soll als Abschre­ckung die­nen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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