Cha­os im Bahn­hof Tokio

Der Ansturm im Bahnhof Tokio.
Der Ansturm im Bahn­hof Tokio. Screen­shot: youtube/​Day Yashy

Er ist schon län­ger nicht mehr der gröss­te (Asi­en­spie­gel berich­te­te), aber noch immer der schöns­te und einer der wich­tigs­ten Bahn­hö­fe der japa­ni­schen Haupt­stadt. Tokyo Eki, der Haupt­bahn­hof Tokio, wur­de am 20. Dezem­ber 1914 eröff­net. Gera­de mal vier Bahn­stei­ge hat­te er damals. Das Bahn­hofs­ge­bäu­de mit sei­ner euro­pä­isch ange­hauch­ten Back­stein­fas­sa­de wur­de vom renom­mier­ten japa­ni­schen Archi­tek­ten Tats­u­no Kin­go ent­wor­fen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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Es heisst, dass der Stil dem Ams­ter­da­mer Bahn­hof nach­emp­fun­den wur­de. Doch nicht alle Exper­ten ver­tre­ten die­se The­se. Viel eher sei der Bahn­hof nach bri­tisch-vik­to­ria­ni­schen Vor­bild gebaut wor­den. Jeden­falls hat sich der Bahn­hof Tokio inzwi­schen zu einem Wahr­zei­chen der Haupt­stadt entwickelt. 

So erblüht der Bahn­hof seit dem Abschluss der auf­wen­di­gen Restau­rie­rung vor zwei Jah­ren wie­der im Glanz alter Tage. Denn im Zwei­ten Welt­krieg erlitt das Gebäu­de schwe­re Schä­den, die nie sau­ber repa­riert wurden. 

Die Spe­zia­le­di­ti­on

Das Design der Spezialedition.
Das Design der Spe­zia­le­di­ti­on. Foto: jre​ast​.co​.jp

Nun fei­ert der his­to­ri­sche Bahn­hof Tokio sei­nen 100-jäh­ri­gen Geburts­tag. Als Andenken dar­an hat Bahn­be­trei­ber JR East für sei­ne wie­der­auf­lad­ba­re Fahr­kar­te SUI­CA eine limi­tier­te Spe­zia­le­di­ti­on her­aus­ge­ge­ben. Anstatt des lang­wei­li­gen grü­nen Designs mit dem Pin­gu­in ist auf die­ser Plas­tik­kar­te das legen­dä­re Back­stein­ge­bäu­de zu sehen, mit der Auf­schrift «Tokyo Sta­ti­on 100 Years».

15’000 Stück liess JR East dru­cken und den Ver­kauf auf den 20. Dezem­ber im Bahn­hof Tokio anset­zen. 2000 Yen kos­te­te eine Kar­te, von der eine Per­son maxi­mal drei Stück erwer­ben durf­te. Vom Erfolg der Akti­on waren alle über­zeugt, doch nie­mand rech­ne­te mit einem der­ar­ti­gen Andrang. 

Ein Cha­os im Bahn­hof Tokio

Von 5000 Kauf­wil­li­gen ging die Orga­ni­sa­to­ren aus. Am Ende kamen über 9000 Per­so­nen. Eini­ge davon über­nach­te­ten sogar vor dem Bahn­hof, um sich die Gedenk­kar­te zu sichern. Um 7:14 Uhr star­te­te der Ver­kauf, um 9:40 Uhr muss­te er bereits abge­bro­chen wer­den, da der Andrang schlicht­weg zu gefähr­lich wur­de (sie­he Video), wie NHK News berich­tet. Der plötz­lich Stopp ver­är­ger­te jedoch vie­le Kun­den, die gedul­dig gewar­te­te hat­ten. Im Inter­net began­nen eini­ge die Sui­ca-Spe­zia­le­di­ti­on für einen über­teu­er­ten Preis zu verkaufen. 

Nun hat JR East reagiert und ange­kün­digt, an alle Inter­es­sen­ten eine Kar­te zu ver­kau­fen. Ab Ende Janu­ar wird man zwei Wochen Zeit haben, die Spe­zia­le­di­ti­on online zu bestel­len. Von einem Schal­ter­ver­kauf sieht man nach den schlech­ten Erfah­run­gen ab. Für ein­mal war die Idee einer limi­tier­ten Auf­la­ge wohl nicht die bes­te. Zu gross ist die Lie­be der Japa­ner zu ihrem his­to­ri­schen Bahnhof.

Ein Video vom Andrang im Bahnhof:

Gewis­se Kun­den war­te­ten die gan­ze Nacht: 

Eine humo­ris­ti­sche Ant­wort auf den Andrang: 

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