Der Geis­ter­bahn­hof von Tokio

Wer auf der Tokio­ter Gin­za-Linie kurz vor der Sta­ti­on Shim­ba­shi ankommt, der erblickt bei genau­em Hin­schau­en einen zwei­ten unge­nutz­ten Bahn­steig. Twit­ter-User @pokebuizu hat die­sen kur­zen Moment festgehalten.

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Rechts gekenn­zeich­net sieht man die unge­nutz­te Sta­ti­on in weis­ser Far­be. Auch fil­misch hat ein Pas­sa­gier die­sen soge­nann­ten «Geis­ter­bahn­hof» auf­ge­nom­men (Minu­te 0:51).

Die Geschich­te dahinter

Tat­säch­lich han­delt es sich um einen nicht mehr genutz­ter Bahn­steig aus einer ver­gan­ge­nen Zeit. Die­ser gehör­te zur U-Bahn­stre­cke, die von Shim­ba­shi nach Shi­bu­ya führ­te und im Janu­ar 1939 von der Bahn­ge­sell­schaft Tokyo Kos­o­ku Tet­su­do eröff­net wurde. 

Nur weni­ge Mona­te spä­ter wur­de die­se Linie jedoch mit der Gin­za-Metro­li­nie fusio­niert. So ent­stand die bis heu­te bestehen­de, direk­te Ver­bin­dung zwi­schen Shi­bu­ya über Shim­ba­shi bis nach Asa­ku­sa im Nord­os­ten der Hauptstadt.

Damit gab es aber einen Bahn­hof Shim­ba­shi zu viel. Und so ent­schied man sich den einen Stock höher gele­ge­nen Bahn­steig von Tokyo Kos­o­ku Tet­su­do nur acht Mona­te nach der Eröff­nung wie­der zu schliessen. 

Ein Relikt aus ver­gan­ge­nen Tagen

Seit 75 Jah­ren ist hier die Zeit ste­hen geblie­ben. Die alte Bahn­ar­chi­tek­tur mit den geka­chel­ten Wän­den und den Bögen zwi­schen Stütz­säu­len ist in per­fek­tem Zustand erhal­ten. Der Sta­ti­ons­na­me ist zudem noch tra­di­tio­nell von rechts nach links geschrieben.

Aus Sicher­heits­grün­den hat man nur bei fei­er­li­chen Gele­gen­hei­ten den Geis­ter­bahn­hof für Bahn­fans geöff­net, wie bei­spiels­wei­se 2007 beim 80-jäh­ri­gen Geburts­tag der Tokio­ter Metro (sie­he Video unten), die mit der Gin­za-Linie die ältes­te U-Bahn­stre­cke Asi­ens besitzt.

Neu­eröff­nung

Weil aber die Fas­zi­na­ti­on für die­se geschlos­se­ne Sta­ti­on anhal­tend gross ist, hat die Tokio­ter Metro nun ent­schie­den, den Geis­ter­bahn­hof per­ma­nent für die Öffent­lich­keit zugäng­lich zu machen, wie die Yomi­uri Shim­bun berichtet.

Dafür sind aber noch eini­ge Reno­va­ti­ons­ar­bei­ten nötig, um die Sicher­heit für die Besu­cher zu gewähr­leis­ten. Spä­tes­tens bis zu den Som­mer­spie­len 2020 will man die Arbei­ten been­det haben.

Rechts sieht man den Geisterbahnhof, links geht es zur gewöhlichen Station von Shimbashi.
Rechts sieht man den Geis­ter­bahn­hof, links geht es zur gewöh­li­chen Sta­ti­on von Shim­ba­shi. Foto: flickr/@pokebuizu
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