Der Tod durch den Reiskuchen
Es ist die wohl ungewöhnlichste Unfallstatistik, welche Tokio jeweils an Neujahr vermeldet: Die Erstickungsfälle wegen Mochi-Verzehrs. Dieser gestampfte Reiskuchen wird am Neujahrstag traditionell als Suppeneinlage gegessen. Und weil er so klebrig ist, kommt es regelmässig zu Erstickungsfällen, die auch tödlich enden können.
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Auch dieses Jahr lief es nicht ohne Zwischenfall ab. Laut der Asahi Shimbun mussten am 1. und 2. Januar 12 Personen in Tokio notfallmässig ins Krankenhaus gebracht werden, weil ihnen das Mochi im Hals stecken blieb. Für 3 Menschen kam jede Hilfe zu spät. Sie waren alle zwischen 60 und 80 Jahre alt.
Es sind gewöhnlich älteren Menschen oder Kinder, die wegen ihrer schwächer ausgeprägten Kaumuskulatur mit dem Reiskuchen zu kämpfen haben. In den letzten zwei Tagen handelte es sich bei allen Notfällen um Personen, die bereits über 50 Jahre alt sind.
Ein paar Ratschläge
Um die Unfallrate auf ein Minimum zu reduzieren, setzt die Feuerwehr jeweils kurz vor Jahresende auf eine Informationskampagne. Dabei reicht es aus, ein paar einfache Ratschläge zu beachten.
Es lohnt sich, einen kräftigen Schluck Grüntee oder Wasser vor dem Mochi-Verzehr zu trinken, damit Mund- und Speiseröhre gut befeuchtet sind. Zuvor sollte das Mochi am besten in kleine, feine Stücke zerschnitten werden. Gut kauen vor dem Schlucken schmälert das Risiko eines Erstickungsunfalls Ausserdem wird älteren Menschen empfohlen, ein Mochi nur im Beisein anderer Leute zu essen.
Die Zahl der Todesfälle
Statistisch gesehen ereignen sich gemäss der Feuerwehr Tokio die meisten Mochi-Unfälle an Jahresanfang. Im Januar 2013 wurden 225 Notfälle gemeldet. In den darauf folgenden Monaten sank die Zahl auf ein paar Dutzend. In 6 Prozent aller Fälle endete der Mochi-Verzehr tödlich. Fast jeder dritte Notfall wird als Unfall mit schwerwiegenden Verletzungen eingestuft.
Update, 5. Januar 2014
In ganz Japan starben insgesamt 9 Menschen an einer Mochi-Erstickung. In Tokio mussten am Ende 18 Menschen ins Krankenhaus gebracht werden. Es gab jedoch keine weiteren Todesfälle in der Hauptstadt.
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