Mit Taxis gegen Überfälle
In Japan kann man in allen Städten und in den meisten ländlichen Regionen 24 Stunden einkaufen gehen. Möglich machen dies die Convenience Stores, auch Konbini genannt (Asienspiegel berichtete). Die Öffnungszeiten ohne Unterbruch machen die Minimärkte aber auch verwundbar.
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In den Nachstunden, wenn nur noch wenige Kunden im Laden sind und nur ein bis zwei Angestellte arbeiten, verschlechtert sich auch automatisch die Sicherheit. Zwischen 22 Uhr und 7 Uhr ist für die Konbinis die gefährlichste Zeit. Statistisch gesehen, geschehen dann laut Iroiro.jp die häufigsten Überfälle.
Denn selbst in einem der sichersten Länder der Welt (Asienspiegel berichtete) gibt es Banditen, die bewaffnet eine Kasse plündern. Die Präfekturpolizei von Kyoto hat aus diesem Grund im Herbst 2013 eine Massnahme mit dem Namen «Midnight Defender Strategy» erarbeitet, mit dem Ziel die Konbinis in der Nacht sicherer zu machen.
Eine Win-Win-Situation
Das Konzept ist simpel. Die Minimärkt stellen den Taxis während der Nachtstunden gratis einige ihrer Kundenparkplätze vor dem Eingang zur Verfügung. Somit sind die Angestellten nie ganz alleine und die Taxifahrer haben einen praktischen Ort, wo sie ihr Auto kostenlos parkieren können. Hinzu kommen Plakate in den Minimärkten, die auf die Aktion aufmerksam machen.
Rund 500 Shops nehmen an diesem Projekt teil, das ist rund die Hälfter aller Minimärkt in Kyoto. Gleichzeitig haben sich 8400 Taxis, eine Quote von 90 Prozent, für das Programm angemeldet.
Das Resultat lässt sich offenbar sehen. Bei den Minimärkten ist die Zahl der bewaffneten Überfälle seit September 2013 von 18 im vorhergehenden Jahr auf bescheidene 4 gesunken. In den Konbinis, die nicht am Programm teilnehmen, gab es hingegen eine leichte Zunahme, von 7 auf 9. Insgesamt ist die Zahl aller Überfälle damit um 48 Prozent gesunken. Gleichzeitig gab es mit dieser Massnahme für keine der beiden Seite zusätzliche Kosten oder Aufwände.
Andere Methoden
Die Konbinis haben aber auch andere Methoden, um sich zu schützen. So lassen sie die Kunden jeweils während Stunden die Magazine und Zeitschriften durchblättern. Denn je mehr Personen im Laden sind, desto schwieriger wird es für einen Überfall.
Ausserdem haben viele Minimärkte in den letzten Jahren begonnen, ihre Ladenfläche mit einem Café-Bereich zum Veweilen zu erweitern (Asienspiegel berichtete). Auch dies hilft, den Laden während der Nachtstunden zu beleben.
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