9000 Nackte in einem Tempel
Alljährlich wetteifern rund 9000 mit einem knappen Lendenschurz bekleidete Männer im Saidai-Tempel in der Stadt Okayama um zwei Holzstäbe – und dies seit über 500 Jahren. Saidaiji Eyo heisst dieses Fest offiziell. Bekannter ist es unter dem Namen «Hadaka Matsuri», «das Fest der Nackten» (Asienspiegel berichtete). Am vergangenen Samstag fand in der Winterkälte die 506. Ausgabe statt.
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Jeweils bei Anbeginn der Nacht versammeln sich die «Nackten» beim Tempel, wo sie sich zuerst mit Wasser reinigen müssen. Dazu rennen sie durch ein eiskaltes Wasserbad. «Wasshoi, wasshoi!» rufen sich die Teilnehmer dabei laut zu. Mit einem Lauf um den Saidai-Tempel herum ehren sie schliesslich zwei anwesende Götterstatuen, bevor sie sich erneut mit Wasser überschütten. Das Ritual wird mehrere Male wiederholt.
Kampf um einen Holzstab
Pünktlich um 22 Uhr geht das Licht aus, worauf ein Priester die beiden gesegneten Holzstäbe in die Menge wirft. Der Eroberungskampf beginnt. Das unübersichtliche Gedränge bildet den Höhepunkt des Festivals. Dabei gibt es im Chaos durchaus auch eine Organisation. Schulter an Schulter versuchen viele Männer oft in Kleinstgruppen den Stab für sich zu gewinnen. Kleinere Verletzungen sind dabei die Regel.
Für die beiden Männer, welche die Stöcke erfolgreich in den Händen halten und diese ohne Aufsehen bis zum Tor des Tempels hinausbringen, hat sich der Aufwand gelohnt. Ihnen ist ein glückliches Jahr garantiert. In der diesjährigen 506. Ausgabe hat sich eine Gruppe von 6 Männern aus der Stadt Okayama gleich beide Stäbe gesichert, wie die Yomuri Shimbun berichtet. Sie sind die neuen «Fuku-Otoko», «die glücklichen Männer».
Eine Ansicht aus der Luft:
Ganz nahe am Fest:
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