Der Mann für die per­fek­te Form

Eine von Kenji Ekuans Design-Würfen: Die Flasche für die Kikkoman-Sojasauce.
Eine von Ken­ji Eku­ans Design-Wür­fen: Die Fla­sche für die Kikko­man-Soja­sauce. Screen­shot: youtube/​nonameisacat

Japans Design-Legen­de Ken­ji Ekuan ist am ver­gan­ge­nen Sonn­tag im Alter von 85 Jah­ren ver­stor­ben. Der Name mag nicht allen ein Begriff sein, doch die Pro­duk­te, die er gestal­tet hat, kennt jeder.

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Ekuan grün­de­te 1957 das Unter­neh­men GK Design Group, mit dem er den Look des Nach­kriegs­ja­pans ent­schei­dend mit­prä­gen soll­te. Sein berühm­tes­ter Wurf gelang ihm 1961, als er mit sei­nem Design-Team nach drei Jah­ren des Tüf­telns eine Fla­sche für die Soja­sauce des japa­ni­schen Lebens­mit­tel­her­stel­lers Kikko­man ent­warf, die heu­te welt­wei­te Berühmt­heit geniesst und zu einem Syonym für die Mar­ke wurde.

Der rote Deckel und der glä­ser­ne, trä­nen­för­mi­ge Bauch fin­det man auch über fünf­zig Jah­re nach sei­ner Erfin­dung in vie­len Super­märk­ten die­ser Welt. Über 400 Mil­lio­nen die­ser rund­li­chen Fla­schen, die Ele­ganz, Ein­fach­heit und Funk­tio­na­li­tät mit­ein­an­der ver­bin­den, wur­den welt­weit verkauft.

Das trans­pa­ren­te Glas war damals revo­lu­tio­när. Denn zuvor waren es dich die Japa­ner gewöhnt, ihre Soja­sauce in Behäl­tern aus Kera­mik auf­zu­be­wah­ren. Das Muse­um of Modern Art in New York hat das Objekt als Design­klas­si­ker schon längst in sei­nen Bestand aufgenommen.

Shink­an­sen und Motrräder

Die Soja­sauce-Fla­sche war aber nur einer von zahl­rei­chen krea­ti­ven Wür­fen Eku­ans. In sei­ner 60-jäh­ri­gen Kar­rie­re gestal­te­te der Indus­trie-Desi­gner auch Motor­rä­der für Yama­ha, den Aki­ta-Shinksa­nen oder aber auch den Nari­ta-Express­zug, der Tokios inter­na­tio­na­len Flug­ha­fen in der Prä­fek­tur Chi­ba mit dem Stadt­zen­trum ver­bin­det. Für die Con­ve­ni­en­ce-Store-Ket­te Minis­top design­te er das Logo.

Heu­te wird Ken­ji Ekuan als der Pio­nier des japa­ni­schen Indus­trie­desings ange­se­hen, der in den letz­ten zwei Jahr­zehn­ten mit Aus­zeich­nun­gen nur so über­häuft wur­de. 2000 wur­de er vom japa­ni­schen Staat mit dem Orden der Auf­ge­hen­den Son­ne ausgezeichnet.

Kenji Ekuan in einer Doku.
Ken­ji Ekuan in einer Doku. Screen­shot: youtube/​nonamei­sa­cat

«Aus allem wur­de nichts»

Ken­ji Ekuan wur­de 1929 in Tokio gebo­ren, zog er in der Kind­heit nach Hiro­shi­ma, wo sei­ne Eltern her­ka­men und spä­ter wie­der nach Tokio. Die Zer­stö­rung der Nach­kriegs­zeit und der Atom­bom­ben­ab­wurf über Hiro­shi­ma hat sei­ne Sicht aufs Leben geprägt.

«Nach der Atom­bom­be wur­de aus allem nichts. Ich stand vor der ver­brenn­ten Stadt, schau­te her­un­ter auf das Eltern­haus, doch da war nichts», blick­te er einst zurück. Die­se habe ihn der­art erschüt­tert, dass er sich ent­schied, sich die mate­ri­el­len Din­gen wie­der zurück ins Leben zu bringen.

Mit sei­ner Arbeit half er mit, Japans Lebens­welt nach dem Krieg nach­hal­tig neu zu gestal­ten. Mit dem Tod von Ken­ji Ekuan geht eine Ära in der japa­ni­schen Geschich­te des Indus­trie-Designs zu Ende.

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