Japans Scho­ko­la­den­tag

Die Schokolade für den Valentinstag.
Die Scho­ko­la­de für den Valen­tins­tag. Foto: flickr/​Norio Nakayama

Der Valen­tins­tag in Japan ist für die Flo­ris­ten gar kein gutes Geschäft. In Land der auf­ge­hen­den Son­ne hat die Scho­ko­la­den­in­dus­trie den Tag der Lie­be voll­stän­dig für sich in Beschlag genommen.

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Aus­ser­dem gilt in Japan die Regel: die Frau beschenkt am 14. Febru­ar den Mann. Dies tut sie nicht nur für ihren Liebs­ten. Auch Freun­de, Mit­ar­bei­ter und sogar Vor­ge­setz­te wer­den mit Scho­ko­la­de beglückt. Bis zu durch­schnitt­lich 10’000 Yen plant die Dame für die­sen Tag.

Damit kei­ne Miss­ver­ständ­nis­se auf­kom­men, wird zwi­schen ver­schie­de­nen Geschenk­ka­te­go­ri­en und Preis­klas­sen unter­schie­den. So gibt es die «Pflicht-Scho­ko­la­de» (Giri-Cho­ko) für den Mit­ar­bei­ter, die «Freun­din­nen-Scho­ko­la­de» (Tomo-Cho­ko), die «Scho­ko­la­de für den weib­li­chen Freun­des­kreis» (Joshi­kai-Cho­ko) oder die Scho­ko­la­de für den Gelieb­ten (Hon­mei-Cho­ko).

Eine Trend­wen­de

Der gröss­te Bud­get­pos­ten war seit jeher für den Gelieb­ten ein­ge­plant. Doch die­ses unge­schrie­be­ne Gesetz scheint nun ins Wan­ken zu gera­ten. Denn seit eini­gen Jah­ren geht es der Frau am Valen­tins­tag zuneh­mend um das eige­ne Wohl. Mit der «Jibun-Cho­ko», «die Scho­ko­la­de für sich selbst», belohnt sie sich an die­sem Tag gleich selbst.

Laut einer aktu­el­len Umfra­ge des Tokio­ter Kauf­hau­ses Prin­temps Gin­za plant die Japa­ne­rin neu durch­schnitt­lich 3954 Yen für die «Scho­ko­la­de für sich selbst» ein. Erst an zwei­ter Stel­le folg­te die Süs­sig­keit für den Gelieb­ten mit 3300 Yen, danach kommt die Pflicht-Scho­ko­la­de mit 1267 Yen.

Ent­spre­chend pas­sen sich die Kauf­häu­ser die­sem Trend an. Die «Jibun-Cho­ko» und die «Hon­mei-Cho­ko» wer­den immer wich­ti­ger, wäh­rend die Nach­fra­ge nach «Giri-Cho­ko» spür­bar abge­nom­men hat, wie die Sank­ei Shim­bun berich­tet. Die Super­märk­te und Con­ve­ni­en­ce Stores haben der­weil eine ande­re Nische ent­deckt. Sie bie­ten Scho­ko­la­de für den erwei­ter­ten Freun­des­kreis und die Fami­li­en­mit­glie­der zu güns­ti­ge­ren Prei­sen an.

Wie alles anfing

Ange­fan­gen hat die­se Scho­ko­la­den­tra­di­ti­on in Japan in der zwei­ten Hälf­te der 1950er-Jah­re, als der Tokio­ter Süss­wa­ren­her­stel­ler Mer­ry Cho­co­la­te Com­pa­ny eine Kam­pa­gne lan­cier­te mit den Slo­gan «Ein­mal im Jahr gesteht die Frau dem Mann ihre Lie­be». Seit Beginn der 1970er-Jah­re ist die­ser Brauch durch die Ver­brei­tung der Mas­sen­me­di­en end­gül­tig in Japans Gesell­schaft etabliert.

Kein ande­res Land in Asi­en kon­su­miert mehr Scho­ko­la­de als Japan. Laut der Japan Times wird in die­sem Land jähr­lich 11 Mil­li­ar­den Dol­lar umge­setzt, allei­ne die Hälf­te davon im Febru­ar. Übri­gens ist es einen Monat spä­ter, am 14. März, am Mann, der Frau ein Geschenk zu machen. White Day nennt sich das in Japan.

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