Vom Haus zum Mahnmal

Die Atombombenkuppel von Hiroshima.
Die Atom­bom­ben­kup­pel von Hiro­shi­ma. Foto: Wikimedia/​SEle­fant

Es han­delt sich um eine der berühm­tes­ten Rui­nen der Welt. Das Frie­dens­denk­mal von Hiro­shi­ma, auch Atom­bom­ben­kup­pel genannt. Nur 160 Meter vom Gebäu­de ent­fernt deto­nier­te am Mor­gen des 6. August 1945 die ame­ri­ka­ni­sche Atom­bom­be Litt­le Boy. Hiro­shi­ma war innert weni­ger Sekun­den zer­stört. Über 70’000 Men­schen star­ben auf der Stel­le, wei­te­re 70’000 star­ben spä­ter infol­ge ihrer Ver­let­zun­gen oder der Verstrahlung.

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Seit fast 70 Jah­ren steht sie nun in die­sem ver­wüs­te­ten Zustand hier, als Frie­dens­denk­mal, wie es die Stadt Hiro­shi­ma aus­drückt. Die Rui­ne ist schon längst zu einem Mahn­mal für die Zer­stö­rungs­kraft der Atom­bom­be gewor­den. Nur weni­ge jedoch ken­nen die Geschich­te hin­ter die­sem Gebäu­de, das exakt vor 100 Jah­ren erbaut wurde.

Es war der 15. April 1915, als die­ses Haus eröff­net wur­de. Anfäng­lich trug sie den Namen «Pro­duk­teaus­stel­lungs­hal­le für die Prä­fek­tur Hiro­shi­ma». Die Bezeich­nun­gen änder­te sich im Lau­fe der nächs­ten Jah­re, die Funk­ti­on blieb aber weit­ge­hend die­sel­be: das Gebäu­de war ein Schau­fens­ter für die Wirt­schaft und Indus­trie der Region.

Ein tsche­chi­scher Architekt

Erschaf­fen hat den Aus­stel­lungs­ort der tsche­chi­sche Archi­tekt Jan Let­zel. Dem Haus gab er den typisch west­li­chen ange­hauch­ten Stil jener Ära. Let­zel führ­te in Tokio ein Archi­tek­tur­bü­ro. In sei­ner Zeit in Japan bau­te er meh­re­re Gebäu­de in Tokio, von denen vie­le beim gros­sen Erd­be­ben von 1923 zer­stört wurden.

Die Struk­tur sei­nes Hau­ses in Hiro­shi­ma hielt der­weil der Wucht der Atom­bom­be von 1945 stand. Die rund 30 Men­schen, die sich zu jener Zeit im Gebäu­de befan­den, waren auf der Stel­le tot.

Die Atombombenkuppel von Hiroshima.
Die Atom­bom­ben­kup­pel von Hiro­shi­ma. Foto: Wikimedia/​SEle­fant

Stän­di­ge Unterhaltsarbeiten

Bis heu­te sind die typi­schen Merk­ma­le des Gebäu­des, wie das Kup­pel­dach oder der mar­kan­te Ein­gangs­be­reich, erkenn­bar. Dies ist auch dem Wil­len der Stadt zu ver­dan­ken. 1966 beschloss das Lokal­par­la­ment von Hiro­shi­ma den Erhalt der Rui­ne. Seit 1989 wer­den alle drei Jah­re Unter­halts­ar­bei­ten durch­ge­führt (Asi­en­spie­gel berich­te­te). 1996 wur­de die Atom­bom­ben­kup­pel in der Lis­te des UNESCO-Welt­kul­tur­er­bes aufgenommen.

Bei den Unter­halts­ar­bei­ten wer­den regel­mäs­sig die Schief­la­ge des Hau­ses, die Boden­ab­sen­kung, die fort­schrei­ten­de Kor­ro­si­on der Stahl­struk­tu­ren und Ris­se in der Wand genau unter die Lupe genom­men. Eine Stu­die ergab vor zwei Jah­ren, dass zumin­dest vier Fas­sa­den­ab­schnit­te des Frie­dens­denk­mals ein Erd­be­ben der Stär­ke 6 wohl kaum über­ste­hen wür­de und daher wei­te­re Anpas­sun­gen vor­zu­neh­men sei­en (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Und so zeigt sich, dass beson­ders Rui­nen eine inten­si­ve Pfle­ge brauchen.

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