Japan mag es roh
Sushi und Sashimi kennt man inzwischen überall. Die Japaner essen aber nicht nur gerne rohen Fisch. Auch rohes Fleisch wird im Inselstaat gerne verzehrt. Doch die Liebhaber des Ungebratenen und Ungekochten haben in den letzten Jahren einige Rückschläge erlebt.
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2012 verschwand die rohe Rindsleber vollständig von der Speisekarte, nachdem es in einer Restaurantkette zu mehreren tödlichen Krankheitsfällen gekommen war. Die gesetzlichen Auflagen für die Zubereitung von rohem Rindfleisch wurde derweil massiv verschärft (Asienspiegel berichtete).
Die Gastronomen haben sich angepasst, aber nicht so wie es die Gesetzgeber gerne hätten. Denn seither hat sich die rohe Schweineleber («Buta-reba-sashi») zur gefährlichen Alternative entwickelt. Als Folge dessen haben sich Hepatitis-E-Erkrankungen gehäuft. Von den 151 Fällen zwischen 2012 und 2014 war ein Grossteil dieser Fälle auf den Verzehr von Schweinefleisch zurückzuführen.
Rohe Schweineleber verboten
Aus diesem Grund hat sich das japanische Gesundheitsministerium nun das Schwein vorgeknöpft, wie die Nikkei Shimbun berichtet. Gemäss dem revidierten Lebensmittelgesetz, das Mitte Juni in Kraft tritt, dürfen die Restaurants ihren Kunden weder Schweinefleisch noch irgendwelche Organe dieses Tieres roh servieren. Das Gesetz verlangt, dass diese nur gut gekocht oder gebraten angeboten werden dürfen.
In Barbecue-Restaurants, in denen die Kunden ihr Fleisch selbst braten, muss entsprechend darauf hingewiesen werden. Auch die Supermärkte dürfen Schweineprodukte nicht mehr mit der Bemerkung «für den Rohverzehr» anbieten. Wer gegen das neue Gesetz verstösst, dem drohen 2 Jahre Gefängnis oder eine Geldstrafe von bis zu 2 Millionen Yen. Laut dem Gesundheitministerium bieten zurzeit rund 200 Restaurants in Japan Schweineleber-Sashimi an.
In Japan mag man es roh. Verschiedenste Sashimi-Angebote (links oben auch Schweineleber) in einem Restaurant:
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