Sake wie Champagner
Japans traditionelle Küche «washoku» ist seit zwei Jahren auf der Liste des immateriellen UNESCO-Weltkulturerbes (Asienspiegel berichtete). Es ist eine Anerkennung für die weltweite Popularität, die die japanische Esskultur seit einigen Jahren geniesst. Von diesem Boom profitiert auch das japanische Nationalgetränk Sake, das wie selbstverständlich ein Bestandteil von «washoku» ist und im Westen zunehmend auf Interesse stösst.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Der Reiswein wird inzwischen nicht mehr nur in Japan gebraut. Besonders in China, einem der wichtigsten Wachstumsmärkte für das japanische Edelgetränk, gibt es offenbar immer mehr Flaschen, die mit «Japanese Sake» bezeichnet werden, aber gar nicht in Japan hergestellt wurden.
So war der Begriff «Japanese Sake» bislang gar nicht geschützt. Nicht einmal ein klare Definition gab es. Ausserdem spielte der Export des Sakes eine verschwindend kleine Rolle. Entsprechend musste man sich in Japan gar nie wirklich mit dieser Problematik beschäftigen.
Die Definition von «Japanese Sake»
Doch mit dem neuen Boom fragt man sich plötzlich, was eigentlich die Essenz von «Japanese Sake» ausmacht? Die japanische Steuerbehörde hat sich nun darüber Gedanken gemacht. Sie kam zu folgendem Schluss: Künftig darf nur noch Sake, der in Japan mit japanischem Reis und japanischem Wasser hergestellt wurde, als «Japanese Sake» bezeichnet und verkauft werden, wie die Asahi Shimbun berichtet.
Dies entspricht der von der Welthandelsorganisation (WTO) aufgestellten Regel für geographische definierte Produktenamen. Das bekannteste Beispiel dafür ist der Champagner, der nur so bezeichnet werden darf, wenn die Trauben auch wirklich aus der französischen Region Champagne stammen.
Bis Ende Jahr soll somit der Begriff «Japanese Sake» weltweit geschützt werden. Mit diesem Schritt hofft die Regierung, den heimischen und ausländischen Sake für die Kunden einfach verständlich trennen zu können. Damit verbunden ist die Hoffnung, die Exporte für den Reiswein aus Japan weiter ankurbeln zu können.
Sake und Nihonshu
Übrigens steht in Japan das Wort «Sake» ganz allgemein für «Alkohol». «Nihonshu» sagt man dem Reiswein auf Japanisch, was wortwörtlich übersetzt «japanischer Alkohol» bedeutet.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken