Japanische Produkte verstehen
Beim Einkaufen in Japan müssen sich die ausländischen Touristen allzu oft auf ihr Gespür und den guten Blick verlassen. Denn viele Produkte sind schlichtweg nur auf Japanisch angeschrieben. Das fängt bereits beim Reis-Sandwich im Minimarkt an. Den Inhalt dieser sogenannten Onigiri erfährt man nur, wenn man auch die japanische Schrift lesen kann.
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In den Apotheken steht der ausländische Besucher vor dem selben Problem. Zwar gibt es eine riesige Auswahl an medizinischen Produkten, doch diese sind ebenfalls fast ausschliesslich auf Japanisch angeschrieben. Das Ladenpersonal hilft im besten Fall weiter, doch nicht immer klappt die Kommunikation wie gewünscht.
Die Lösung von Seven-Eleven
Einen Lösungsansatz für dieses Problem bietet beispielsweise die Minimarkt-Kette Seven Eleven. In den Ablegern, die einen Tax-Free-Schalter haben (Asienspiegel berichtete), liegt bei einem Teil der Preisschilder an den Regalen jeweils ein QR-Code vor.
Scannt der Kunde diesen mit dem Smartphone, erhält er online eine Produktbeschreibung in 15 Sprachen, wie Tokyo Keizai Online berichtete. Gestartet hat Seven Eleven diesen Service im vergangenen Dezember an touristischen Orten wie im Tokioter Viertel Asakusa und in Kyoto. Seither wird laufend ausgebaut.
Landesweites System
Das japanische Wirtschaftsministerium zieht nun mit einer ähnlichen Idee nach, wie die Asahi Shimbun berichtet. Bis im nächsten Jahr will es ein Smartphone-Scan-System aufbauen, das Produktbeschreibungen in Sprachen wie Englisch, Chinesisch und Koreanisch online zugänglich macht.
Gleich 55 Firmen kooperieren bei diesem Projekt. Dazu gehören der Kosmetikgigant Kao, das Medizinalunternehmen Takeda oder die Minimarktkette Lawson. Deren Produkte sollen künftig dank Smartphone auch für Ausländer verständlich gemacht werden.
Gerade bei der Wahl medizinischer Produkte sind genaue Angaben zum Inhalts- und zur Anwendung zentral. Dasselbe gilt aus religiösen oder ernährungsbedingten Gründen auch fürs Essen.
Ein finanziell sich lohnendes Projekt
Das Projekt macht ausserdem auch wirtschaftlich Sinn. Der Tourismus wird für Japan zu einem immer wichtigeren Wirtschaftszweig. Im letzten Jahr gaben die ausländischen Besucher erstmals über 2 Billionen Yen (rund 15 Milliarden Euro) aus (Asienspiegel berichtete). Über die Hälfte dieses immensen Betrags haben Personen aus Taiwan, Südkorea und China ausgegeben.
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