Regen­bo­gen-Revo­lu­ti­on in Iga

Eine langsame Öffnung: Seit drei Jahren gibt es die Tokyo Rainbow Pride. (
Eine lang­sa­me Öff­nung: Seit drei Jah­ren gibt es die Tokyo Rain­bow Pri­de. ( Foto: flickr/​Lau­ren Anderson

Als Shi­bu­ya im Febru­ar 2015 ankün­dig­te, die ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaft für gleich­ge­schlecht­li­che Paa­re mit einer Ver­ord­nung zu ermög­li­chen und dies im Novem­ber 2015 umsetz­te, war die Über­ra­schung per­fekt. Der Tokio­ter Bezirk wag­te es, ein Tabu-The­ma poli­tisch zu the­ma­ti­sie­ren – und hat­te damit Erfolg.

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Der 43-jäh­ri­ge Ken Hase­be hat­te als dama­li­ger Abge­ord­ne­ter des Lokal­par­la­ments den Vor­schlag ein­ge­reicht. Mit sei­ner Akti­on hat er in nur weni­gen Mona­ten viel bewirkt. Die Homo-Ehe wird seit­her in den Medi­en offen dis­ku­tiert. Selbst Pre­mier­mi­nis­ter Shin­zo Abe muss­te sich plötz­lich dazu äus­sern (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Hase­be selbst wur­de Ende April gar zum Bür­ger­meis­ter Shi­bu­yas gewählt. Im August zog Setaga­ya, mit über 800’000 Ein­woh­ner der bevöl­ke­rungs­reichs­te Tokio­ter Bezirk, nach (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Auch dort wird seit Novem­ber 2015 wie in Shi­bu­ya eine Form der gleich­ge­schlecht­li­chen Part­ner­schaft von den Behör­den aner­kannt (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Zwei wei­te­re Orte zie­hen nach

Vie­le mögen es als zwei Aus­nah­men betrach­tet haben, die so nur in der Welt­stadt Tokio mög­lich sind. Doch das Umden­ken setzt nun auch in ande­ren Gegen­den Japans ein. Die Klein­stadt Iga in der Prä­fek­tur Mie, wo gera­de mal 90’000 Ein­woh­ner leben, hat ange­kün­digt ab April 2016 die gleich­ge­schlecht­li­che Part­ner­schaft anzu­er­ken­nen und ent­spre­chen­de Doku­men­te aus­zu­stel­len, wie die Mai­ni­chi Shim­bun berich­tet. Dies hat Bür­ger­meis­ter Sakae Oka­mo­to angekündigt.

Auch in der Stadt Taka­ra­zu­ka bei Osa­ka wird man ab Juni nach­zie­hen. Ähn­lich wie in Setaga­ya wird man es so hand­ha­ben, dass man die Part­ner­schaft mit einem Eid von der Bezirks­be­hör­de bestä­ti­gen las­sen kann. Das Paar erhält eine ent­spre­chen­de Beglaubigung.

Ein wei­ter Weg

Die ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaft, wenn auch nicht recht­lich bin­dend, soll im All­tag Dis­kri­mi­nie­run­gen, wie bei­spiels­wei­se bei der gemein­sa­men Woh­nungs­su­che oder bei einem Besuch des Part­ners im Kran­ken­haus, besei­ti­gen hel­fen. Aus­ser­dem kön­nen die Behör­den in Shi­bu­ya Leu­te und Unter­neh­men bestra­fen, denen man ein dis­kri­mi­nie­ren­des Ver­hal­ten gegen­über sexu­el­len Min­der­hei­ten nach­wei­sen kann.

Die Aus­wir­kun­gen sind bereits spür­bar. Shi­bu­ya hat in der LGBT-Gemein­schaft an Attrak­ti­vi­tät gewon­nen. Vie­le pri­va­te Fir­men, wie die Tele­kom­un­ter­neh­men, wei­ten bei­spiels­wei­se ihre Fami­li­en­ra­bat­te auch auf gleich­ge­schlecht­li­che Paa­re aus.

Noch aber ist es ein wei­ter Weg bis auch auf gesetz­li­cher Ebe­ne die gleich­ge­schlecht­li­che Part­ner­schaft oder Ehe aner­kennt wird. Die kon­ser­va­ti­ve Regie­rungs­par­tei LDP hat sich bis­lang stets gegen einen sol­chen Schritt aus­ge­spro­chen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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