Der Shinkansen-Temporausch
In der Serie «Sightseeing with Jan» stelle ich spezielle Orte in Japan jenseits der klassischen Sehenswürdigkeiten vor.
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Sightseeing with Jan, Teil 3 – Der japanische Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen fasziniert seit seiner Inbetriebnahme 1964. Seither ist das Netz um ein Vielfaches gewachsen und das Tempo wurde stetig erhöht. Auf der Tohoku-Strecke im Nordosten des Landes erreicht der Zug auf gewissen Abschnitten eine Geschwindigkeit von bis zu 320 Stundenkilometer. Wer zum ersten Mal nach Japan reist, der benutzt den Shinkansen gewöhnlich als Verkehrsmittel zwischen den allseits bekannten Grossstädten – und verpasst viel zu oft eine der grössten Attraktionen.
So ist das gesamte Netz gespickt mit kleineren Bahnöfen, wo zumeist nur die lokale Shinkansen-Verbindung hält (auf der Tokaido/Sanyo-Linie ist es der sogenannte Kodama-Shinkansen). Für die kleineren Städte sind diese Bahnhöfe ein wirtschaftlicher Segen, bedeuten sie doch die direkte Anbindung an die Grossstädte. Für die Touristen und Zug-Fans sind sie derweil ein Geheimtipp. Nirgendwo sonst kann man die Geschwindigkeit des Shinkansen so hautnah miterleben.
Ohne Halt durch den Bahnhof
Hier rasen alle 10 bis 20 Minuten die schnelleren Shinkansen-Verbindungen auf den Mittelspuren ohne Halt durch. Steht man am Bahnsteig kommt das beobachtende Auge fast nicht nach. Hinzu kommt eine sanfte Druckwelle und ein krachender Lärm als wäre man bei einem Raketenstart dabei, um nur wenige Sekunden später den Shinkansen aus dem Blickfeld zu verlieren. Ist man im Erdgeschoss eines solchen Bahnhofs erzittert das ganze Gebäude für einen kurzen Augenblick. Sitzt man dagegen im Shinkansen selbst, kann man dieses Tempo mit einem Blick aus dem Fenster lediglich erahnen, so ruhig sind diese Züge im Innern.
Für alle Fans des Shinkansen und des Temporausch sind diese lokalen Bahnhöfe eine Sehenswürdigkeit. Möchte man dieses Erlebnis auf Video aufnehmen empfiehlt es sich, den Fahrplan gut zu studieren, zu schnell fahren diese Züge vorbei. Sehen Sie im oberen Film meinen Versuch, diese Faszination in einem Zusammenschnitt festzuhalten. Aufgenommen wurden die Sequenzen in den Bahnöhfen Shin-Onomichi und Shin-Iwakuni. Mit dem realen Erlebnis ist es jedoch nicht zu vergleichen.
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