Ertrin­ken im heis­sen Bad

Das japanische Bad zuhause.
Das japa­ni­sche Bad zuhau­se. Foto: Asi­en­spie­gel

Regel­mäs­sig ein heis­ses Bad genies­sen gehört zum japa­ni­schen Lebens­ge­fühl. Doch bei eini­gen endet die­ses Erleb­nis töd­lich. So ster­ben allein in der häus­li­chen Bade­wan­ne inzwi­schen mehr Men­schen als bei einem Verkehrsunfall.

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Gemäss einer Sta­tis­tik der Behör­de für Kon­su­men­ten­an­ge­le­gen­hei­ten sind 2014 in Japan 4866 bei einem heis­sen Bad zuhau­se ertrun­ken. Das ent­spricht einer Stei­ge­rung um 70 Pro­zent im Zeit­raum von 10 Jah­ren. 2004 betrug die Zahl 2870. Zum Ver­gleich: 2015 star­ben bei Ver­kehrs­un­fäl­len gemäss der natio­na­len Poli­zei­be­hör­de in Japan 4117 Menschen.

Zahl der Bade­to­te fak­tisch noch höher

Doch das ist noch nicht alles. Denn in Japan badet man nicht nur zuhau­se, son­dern noch viel lie­ber in den öffent­li­chen Bädern. Und so hat eine Stu­die des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um erge­ben, dass in einem Jahr rund 19’000 Men­schen beim heis­sen Bad sterben.

Die­se Zahl basiert auf den Sta­tis­ti­ken der Not­fäl­le und beinhal­tet aus­ser­dem nicht nur Fäl­le des Ertrin­kens, son­dern auch ande­re Todes­ur­sa­chen, wie bei­spiels­wei­se einen Herzstillstand.

Die gefähr­lichs­ten Monate

Die gefähr­lichs­ten Mona­te sind jeweils zwi­schen Dezem­ber und Febru­ar. In die­sen käl­tes­ten Mona­ten des Jah­res ist das Bedürf­nis nach einem heis­sen Bad beson­ders gross und so steigt auch ganz natür­lich die Gefahr eines Unfalls. Gewöhn­lich ver­lie­ren die Betrof­fe­nen durch die plötz­li­che Hit­ze das Bewusst­sein und ertrin­ken schliesslich.

Beson­ders bei älte­ren Per­so­nen steigt das Risi­ko rasant. In 90 Pro­zent der Todes­fäl­le durch Ertrin­ken im heis­sen Bad sind die betrof­fe­nen Per­so­nen 65 Jah­re oder älter. Die Behör­de für Kon­su­men­ten­an­ge­le­gen­hei­ten nennt die rasan­te Über­al­te­rung der Gesell­schaft (Asi­en­spie­gel berich­te­te) als mög­li­chen Haupt­grund für den star­ken Anstieg der Todes­fäl­le in den letz­ten zehn Jahren.

Fünf Rat­schlä­ge

Die Behör­de erteilt zudem fünf Rat­schlä­ge, um sol­che Tra­gö­di­en zu verhindern:

  1. Hei­zen Sie das Bade­zim­mer sowie den Umklei­de­be­reich vor dem Baden. Das ist kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit. Denn in Japan gibt es in den meis­ten Häu­sern kei­ne Zen­tral­hei­zun­gen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Vie­le stei­gen daher von der Käl­te direkt ins heis­se Was­ser, was beim Kör­per einen Hit­ze­s­chock aus­lö­sen kann.
  2. Die Tem­pe­ra­tur des Bade­was­sers unbe­dingt unter 41 Grad hal­ten und nicht län­ger als zehn Minu­ten im heis­sen Was­ser baden.
  3. Lang­sam aus dem Bad stei­gen, um einen Käl­te­schock zu verhindern.
  4. Auf kei­nen Fall alko­ho­li­siert ins Bad stei­gen. Ein heis­ses Bad mit vol­lem Magen wird eben­so wenig empfohlen.
  5. Geben Sie dem Mit­be­woh­ner Bescheid, dass Sie sich ein heis­ses Bad gön­nen. So kann die­se Per­son einen Kon­troll­be­such abstatten.
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