«Gei­sha anfas­sen verboten!»

Die 5 unmissverständlichen Regeln von Gion.
Die 5 unmiss­ver­ständ­li­chen Regeln von Gion. Foto: Asi­en­spie­gel

In Tokio und im Rest der Welt nennt man sie Gei­sha, in der alten Kai­ser­stadt Kyo­to spricht man von Gei­ko. Ihre weis­se Schmin­ke, der hoch­ge­steck­te Haar­kno­ten und der ele­gan­te Kimo­no sind ihre Mar­ken­zei­chen. Sie ist eine kul­tu­rel­le Insti­tu­ti­on, ja gar ein Wahr­zei­chen von Japan und die Per­son, die wohl am stärks­ten die Fan­ta­si­en des Aus­län­ders beflü­gelt. Kein ande­rer Beruf ist so sagen­um­wo­ben und geheimnisumwittert.

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Die Gei­shas sind heu­te Unter­hal­tungs­künst­le­rin­nen für die Schicht der Ver­mö­gen­den aus Wirt­schaft und Poli­tik. Der Tanz, die Musik, die Tee­ze­re­mo­nie und die Kon­ver­sa­ti­on beherr­schen sie in Voll­endung. Dafür ist ein jah­re­lan­ges Trai­ning not­wen­dig. In Tokio nennt man die jun­gen Damen in Aus­bil­dung Han­gyo­ku oder Osha­ku, in Kyo­to heis­sen sie Mai­ko. Frü­her star­te­te die Lauf­bahn in der Kind­heit. Heu­te begin­nen die Frau­en mit 18 – in Kyo­to noch etwas frü­her – die har­te Schu­le, die kaum noch eine jun­ge, moder­ne Frau anspricht.

Das Zen­trum der Geisha-Kultur

So ver­wun­dert es nicht, dass die Gei­shas immer weni­ger wer­den (Asi­en­spie­gel berich­te­te). In den 1920er-Jah­ren waren es noch Zehn­tau­sen­de. Heu­te schätzt man die Zahl auf weit weni­ger als 2000. Das Zen­trum die­ser tra­di­to­nel­len Kul­tur ist das his­to­ri­sche Vier­tel Gion in Kyo­to. Und hier­hin zieht es auch die Mas­sen an Tou­ris­ten, die alle hof­fen zufäl­lig eine Gei­ko oder Mai­ko in den his­to­ri­schen Gas­sen zu erblicken.

Für die Damen wird der kur­ze Gang im Vier­tel jedoch zuneh­mend zur Her­aus­for­de­rung. Immer mehr Mai­kos bekla­gen sich laut der Mai­ni­chi Shim­bun über Tou­ris­ten, die an den Ärmeln zup­fen oder den Haar­schmuck berühren.

Die neue Verbotstafel

Eine Inter­es­sens­ge­mein­schaft des Vier­tels hat daher reagiert und im Vier­tel an vier Orten Tafeln auf­ge­stellt, die die Besu­cher zu bes­se­rem Beneh­men auf­for­dern. Anhand ein­fach ver­ständ­li­cher Illus­tra­tio­nen wer­den den Tou­ris­ten fünf Ver­bo­te erklärt: «nicht her­um­sit­zen», «nicht rau­chen», «kei­ne Sel­fie-Sticks ver­wen­den», «nicht essen» und «nichts weg­wer­fen» – und «kei­ne Mai­ko anfas­sen». Letz­te­res, neu­ar­ti­ges Sym­bol nimmt sogleich auch die ers­te und pro­mi­nen­tes­te Stel­le auf der Ver­bots­ta­fel ein.

Offen­bar zeigt die neue Mass­nah­me Wir­kung. Mit der neu­en Tafel habe sich auch das Beneh­men ver­bes­sert, wie eine Zustän­di­ge der Mai­ni­chi Shim­bun erklärt. Ein­zig beim Sel­fie-Stick ist laut einem Bericht von ANN News noch etwas Auf­klä­rung notwendig.

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