Japans Millionenstädte
Tokio überragt in Japan alle anderen. In diesem Grossraum leben so viele Menschen wie an keinem anderen Ort im Inselstaat. Dabei wissen nur wenige, dass es die Stadt Tokio als Verwaltungseinheit schon lange nicht mehr gibt.
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1943 wurde die Stadt mit der Präfektur Tokio fusioniert. Daraus entstanden ist Tokyo Metropolis (jap. Tokyo-to), das auf Deutsch zur einfacheren Verständlichkeit gerne noch Präfektur Tokio genannt wird. Aus dem ehemaligen Stadtgebiet wurden 23 autonome Sonderbezirke, wie beispielsweise Shinjuku, Shibuya, Shinagawa, Chuo oder Meguro. Hinzu kommen im Westen weitere 26 Städte, der Nishi-Tama-Distrikt und einige Inseln.
An der Spitze dieses politischen Konstruktes ist der Gouverneur von Tokyo Metropolis. Alleine diese Region umfasst 13 Millionen Einwohner. Zählt man den gesamten, urbanen Ballungsraum der Hauptstadt mit den Nachbarpräfekturen Chiba, Saitama und Kanagawa hinzu, kommt man auf über 37 Millionen Einwohner.
11 Millionenstädte
Die Hauptstadt ist derart dominant, dass oft vergessen geht, dass dieses Land noch ganz viele weitere Grossstädte bietet. In Japan erhält eine Stadt, die mehr als 500’000 Einwohner hat, einen Spezialstatus, der ihr mehr politische Autonomie gewährt.
20 solche Grossstädte gibt es in Japan, wobei Tokio wegen seines speziellen Konstrukts mit den Sonderbezirken nicht dazugezählt wird. Alle haben mehr als 700’000 Einwohner, 11 dieser Grosstädte besitzen sogar über 1 Million Einwohner. Es sind dies gemäss aktueller Volkszählung:
- Yokohama: 3,72 Millionen Einwohner
- Osaka: 2,69 Millionen Einwohner
- Nagoya: 2,29 Millionen Einwohner
- Sapporo: 1,95 Millionen Einwohner
- Fukuoka: 1,538 Millionen Einwohner
- Kobe: 1,537 Millionen Einwohner
- Kawasaki: 1,475 Millionen Einwohner
- Kyoto: 1,474 Millionen Einwohner
- Saitama: 1,264 Millionen Einwohner
- Hiroshima: 1,194 Millionen Einwohner
- Sendai: 1,08 Millionen Einwohner
Fukuoka als grosse Siegerin
Verschiebungen hat es im Vergleich zur letzten Volkszählung vor fünf Jahren kaum gegeben. Die Ausnahme ist die Stadt Fukuoka auf der Südinsel Kyushu. Ihre Bevölkerung hat gleich um 74’767 Menschen oder 5,1 Prozent zugelegt. Das ist in einem Land, in dem die Bevölkerungszahl seit 2010 rasant schrumpft und gleichzeitig fast nur noch Tokio wächst (Asienspiegel berichtete), eine beeindruckende Leistung.
Fukuoka ist neu auf dem 5. Rang. Die Stadt zu einem Magneten für die jungen Einwohner auf Kyushu geworden. Hier gibt es gute Schulen und gute Jobs. Ausserdem bietet die Stadt auch eine hohe Lebensqualität. Besonders zu leiden unter dieser Entwicklung hat derweil die Nachbarstadt Kitakyushu, die mit 958’215 Einwohnern ebenfalls eine Grossstadt mit Sonderstatus ist. Deren Bevölkerungszahl ist gleich um 18’631 gesunken.
(Quellen: Yomiuri Shimbun, Kahoku Shimpo, Stadt Kawasaki, Präfektur Kyoto, Präfektur Saitama, Präfektur Hiroshima, Präfektur Sendai)
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