Nach­be­ben ohne Ende

Die Region Kumamoto auf der Südinsel Kyushu kommt auch am Tag nach dem grossen Erdbeben nicht zur Ruhe. In der Nacht auf den 15. April, um 1:30 Uhr, kam es sogar zum bislang schwersten Erdbeben mit einer Magnitudenstärke von 7,3. Bis in die Region Tokio konnten die Seismologen Erschütterungen messen.

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Es folgte ein Tsunami-Alarm, der um 2:14 Uhr wieder aufgehoben wurde. Experten der Wetterbehörde vermuten laut NHK News , dass es sich am 14. April womöglich erst um ein Vorbeben gehandelt haben mag.

Tag 2 des Erdbebens

Die Präfektur Kumamoto wie auch weitere Regionen in Kyushu haben eine schlaflose Nacht hinter sich. Alle paar Minuten kommt es zu einem Nachbeben. Überall in der Region werden neue Schäden gemeldet. Häuser fingen Feuer, andere Gebäude stürzten ein. Die Regierung spricht von mehreren Verschütteten.

Seit dem 14. April sind gemäss NHK News bislang 42 Todesfälle bestätigt worden. 11 Personen werden vemisst. Alleine am 16. April wurden 2000 Verletzte gezählt. In der Präfektur Kumamoto haben über 95'000 Menschen in den Evakuierungsorten Zuflucht gesucht. Wegen Erdrutschgefahr werden in den Präfekturen Kumamoto und Oita weitere Häuser evakuiert. Zahlreiche Haushalte in der Region blieben teilweise ohne Strom und Wasser.

Eine unvollständige Übersicht der Ereignisse am 16. April:

In der Stadt Uto in der Präfektur Kumamoto fällt das Rathaus teilweise in sich zusammen:

In der Stadt Yatsushiro kommt es zu einem Brand in einem Haus. Zwei Nachbarhäuser fangen ebenfalls Feuer. Mindestens eine Person stirbt:

Der Aso-Jinja, eine der ältesten Schreinanlagen, wird ebenfalls vom Erdbeben schwer getroffen. Das Eingangstor fällt in sich zusammen:

Im Dorf Minamiaso kommt es zu einem Erdrutsuch. Über 1000 Menschen sind dadurch von der Aussenwelt abgeschnitt.:

Ausserdem stürzt der 1. Stock eines zweistöckigen Wohnhaus in Minamiaso in sich zusammen. Zweit Tote wurden bestätig. Es wird mit noch mehr Verschütteten gerechnet.:

Im Dorf Minamiaso wird ausserdem eine Brücke rund 30 Zentimeter angehoben und von der Strasse getrennt

Auch im Terminalgebäude des Flughafens Kumamoto fallen Deckenteile zu Boden. Der Flughafen bleibt am 16. April geschlossen. Nur die Rettungskräfte dürfen den Flughafen zurzeit benutzen:

Die Gefahr weiterer Erdrutsche steigt. An zahlreichen Orten haben die Beben Strassenabschnitte aufgerissen:

Auch bei der Kumamoto-Burg, die bereits am 14. April beschädigt wurde, werden weitere kritische Stellen entdeckt:

Tag 1 des Erdbebens

Am 14. April hatte um 21:32 Uhr die Erde auf der Südinsel Kyushu gebebt (Asienspiegel berichtete). Am stärksten war das Erdbeben in der Stadt Mashiki gleich bei Kumamoto zu spüren. Das Erdbeben hatte eine Stärke von 6,5 auf der Magnitudenskala und ereignete sich in einer Tiefe von 10 Kilometern unter der Erde. Auf der japanischen Skala entspricht diese Erschütterung der höchsten Stufe 7.

Alle Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge auf Kyushu wurden angehalten. Der Flughafenbetrieb wurde ebenfalls eingestellt. Im Mashiki stürzten rund 20 Häuser ein. Es wurden 9 Tote und über 1000 Verletzte gezählt. Über 30'000 Menschen verbrachten die erste Nacht im Freien oder in Turnhallen.

In Kumamoto selbst kam es zudem zu einigen Sachschäden, der Grossteil der Infrastruktur hat das Beben jedoch offenbar überstanden. Fotos von heruntergefallen Bücher, Dokumente, Esswaren und Flaschen in Läden und Büros wurden sogleich auf Twitter gepostet. Deckenteile in der grossen Einkaufsstrasse von Kumamoto zu Boden. Strassen wurden beschädigt. Mehrere Mauerabschnitte auf dem Areal der Kumamoto-Burg sind zudem eingestürzt. Auch das Dach der Burg wurde arg in Mitleidenschaft gezogen.

Ein Erdbeben der höchsten Stufe 7 gab es in den letzten Jahren nur vier Mal: 1995 in Kobe, 2004 in Niigata, 2011 im Nordosten Japans und nun in Kumamoto.

Einstürze und Brände in Uto und Yatsushiro.
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