«Ran­do­seru»: Japans Schulranzen

Der Randoseru gehört zur Grundausstattung.
Der Ran­do­seru gehört zur Grund­aus­stat­tung. Foto: flickr/​ajari

Die Hol­län­der brach­ten den «Ran­sel» am Ende der Edo-Zeit (1603 bis 1868) nach Japan. Mit Beginn der Moder­ni­sie­rungs­zeit wur­de die­ser zu einem wich­ti­gen Teil der Aus­rüs­tung des Fuss­sol­da­ten. Vom «Ran­do­seru» sprach man in Japan. Ende des 19. Jahr­hun­derts ent­wi­ckel­te sich dar­aus schliess­lich der Schul­ran­zen für den Grundschüler.

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Wie die Schul­uni­form hat man auch die Tra­di­ti­on des Ran­do­seru in Japan bis zum heu­ti­gen Tag bei­be­hal­ten. Bis zum Zwei­ten Welt­krieg blieb die­ser qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Schul­ran­zen ein Sta­tus­sym­bol, das sich nur die gut begü­ter­ten Fami­li­en leis­ten konn­ten. Erst in der Nach­kriegs­zeit wur­de er zur Grund­aus­stat­tung für alle Schüler.

Tra­di­tio­nell tra­gen die Mäd­chen einen roten und die Jun­gen einen schwar­zen Ran­do­seru. Inzwi­schen sind aber auch ande­re farb­li­che Varia­tio­nen auf­ge­kom­men. Heu­te gibt unzäh­li­ge Model­le von meh­re­ren Herstellern. 

Eine Vitaminwerbung von 1938 mit Schülerinnen, die einen Randoseru tragen.
Eine Vit­amin­wer­bung von 1938 mit Schü­le­rin­nen, die einen Ran­do­seru tra­gen. Foto: wiki­me­dia

Höhe­re Preise

Wegen der sin­ken­den Gebur­ten­ra­te haben die Her­stel­ler in den letz­ten Jah­ren begon­nen, aus dem Ran­do­seru ein noch hoch­wer­ti­ge­res Pro­dukt zu machen, um so die dro­hen­den Umsatz­ein­bus­sen zu kom­pen­sie­ren. Die Model­le der neus­ten Gene­ra­ti­on kos­ten heut­zu­ta­ge locker über 80’000 Yen (720 Euro). Vor 40 Jah­ren waren es noch 10’000 Yen (82 Euro).

Die meis­ten Ver­käu­fe machen die Kauf­häu­ser wenn jeweils eine län­ge­re Fei­er­tags­pe­ri­ode ansteht und die Fami­li­en zusam­men­kom­men. Beson­ders die Tage der Gol­den Week haben sich zu einem gol­de­nen Geschäft ent­wi­ckelt, wie NHK News berichtet. 

Für die Eltern ist es der idea­le Zeit­punkt, um gemein­sam mit den Kin­dern ins Kauf­haus zu gehen und ihnen ein schö­nes Geschenk für die Schu­le zu machen. Nicht sel­ten sind es die Gross­el­tern, die ihren Enkel­kin­der einen Ran­do­seru schen­ken. Genau­so gut lau­fen die Geschäf­te auch vor dem vor dem Obon-Fei­er­tag Mit­te August, wenn die Fami­li­en zusam­men­kom­men, um den Ahnen zu geden­ken (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Neu­er Absatzmarkt

Aus­ser­dem schei­nen die Kauf­häu­ser, seit kur­zem eine neue viel­ver­spre­chen­de Kli­en­tel ent­deckt zu haben. So zei­gen immer mehr aus­län­di­sche Tou­ris­ten Inter­es­se am Ran­do­seru als ele­gan­te Ruck­sack-Alter­na­ti­ve, wie die Asahi Shim­bun berichtet.

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