Die Kaufhäuser in der Krise
Takashimaya, Mitsukoshi, Daimaru. So edel wie die Warenhäuser klingen mögen, so stark sind sie momentan in der Krise. Laut dem Verband der japanischen Warenhäuser ist der Juli-Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 11,7 Prozent gesunken. Seit Einführung der Statistik im Jahr 1965 ist dies der grösste Umsatzrückgang für den Monat Juli. Die schlechte Konjunktur zeitigt ihre Wirkung.
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Gerade die Kleiderbranche erfährt in der Krise einen harten Verdrängungskampf. Um 15,6 Prozent ist der Umsatz im Juli gesunken. Da dieses Jahr die wolkenfreien und heissen Tage äusserst spärlich ausgefallen sind, wurden bedeutend weniger Badekleider, Sommerkimono (sogenannte Yukata) und Hüte verkauft. Doch auch die normalerweise krisenfeste Lebensmittelbranche hat einen Umsatzeinbruch von 6,9 Prozent erlebt. Bereits im Juni verzeichnete man einen Rückgang von 3,3 Prozent.
Sonderangebote bis zum Umfallen
Für den August versprechen sich die Kaufhäuser eine Erholung des Umsatzes. Das bessere Wetter, die Lancierung der Herbstmode-Kollektionen und nicht zuletzt die wieder anziehende Konjunktur sind Gründe für einen verhaltenen Optimismus in der Kaufhaus-Branche.
Weiter soll eine Strategieanpassung die Umsätze wieder ansteigen lassen. Kaufhäuser wie Seibu oder Takashimaya bieten beispielsweise vermehrt Sonderangebote und Ausverkäufe an. Denn in der Krise schaut der Kunde zuerst auf den Preis (Asienspiegel berichtete). Zudem hofft man in der Branche mittelfristig auf einen Anstieg kauffreudiger, chinesischer Kunden, die seit Juli auch als Individualtouristen in Japan einreisen dürfen (Asienspiegel berichtete).
Massive Umsatzrückgänge
Im Juli wurde landesweit ein Gesamtumsatz von 618,5 Milliarden Yen (4,62 Milliarden Euro) erzielt. Nur noch der März (minus 13,1 Prozent) und der Mai (minus 12,3 Prozent) erzielten schlechtere Umsatzresultate. Die Zahlen erinnern an die Krisenjahre 1997 und 1998. Damals hatte die Erhöhung der Mehrwertsteuer von drei auf fünf Prozent, gekoppelt mit einer Senkung der staatlichen Investitionen, zu einem allgemeinen Konsumrückgang um drei Prozent geführt.
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