Hatoyama vor Erdrutschsieg
Separate Umfragen der Asahi Shimbun und der Mainichi Shimbun rechnen mit einem Erdrutschsieg für die oppositionelle Demokratische Partei Japans (DPJ). Die notwendige Mehrheit von 241 Sitzen wird die DPJ aller Voraussicht nach locker überschreiten.
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Die Asahi Shimbun sagt rund 300 Sitze für die DPJ voraus. Die Mainichi Shimbun rechnet gar damit, dass die DPJ mit ihrem Spitzenkandidaten Yukio Hatoyama bis zu 320 der 480 Sitze im Unterhaus für sich gewinnen könnte. 2005 gewann die DPJ noch bescheidene 113 Sitze.
Mit 320 Sitzen hätte die jetzigen Opposition eine Zweidrittelmehrheit, mit der sie jederzeit selbst zurückgewiesene Anträge des Oberhauses durchboxen könnte. Damit würde sich für die DPJ eine angestrebte Koalition mit den Sozialdemokraten (SDP) und der Neuen Volkspartei erübrigen.
Historisches Tief für die LDP
Weiter rechnet die Mainichi Shimbun damit, dass die LDP mehr als die Hälfte ihrer Sitze verlieren wird. 2005 gewann die LDP unter Koizumi noch 296 Sitze. Trifft die Analyse zu, wäre dies für die LDP eine historische Niederlage. Denn seit 1955 ist die LDP mit einem kurzen Unterbruch 1993 ununterbrochen an der Macht.
300 der Sitze werden in Einzelwahlkreisen nach dem Majorzsystem gewählt. Das bedeutet, dass der Kandidat mit der höchsten Stimmenzahl ins Unterhaus einziehen darf. Weitere 180 Sitze werden in elf Wahlkreisen nach dem Proporzsystem vergeben. Dabei erhalten die einzelnen Parteien nach dem Verhältnis der erhaltenen Stimmen eine entsprechende Anzahl an Sitzen. Meistens verteilen die Parteien diese Sitze an ihre unterlegenen Kandidaten der Einzelwahlkreise.
Noch ist nichts entschieden
Die Wahlanalyse der Zeitungen ist aber mit Vorsicht zu betrachten, da sich rund 40 Prozent der Leute noch nicht für einen Kandidaten in ihren Einzelwahlkreisen entschieden haben. Im Falle der Proporz-Wahlkreise wissen noch 20 Prozent der Wähler nicht, welcher Partei sie ihre Stimme geben werden.
Insgesamt 25 Prozent der Befragten haben angegeben, bei einer plötzlichen Veränderung der Sachlage ihre Meinung noch ändern zu wollen. Man darf aber damit rechnen, dass die DPJ bei allen elf Proporz-Wahlkreisen die meisten Stimmen erhalten wird.
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