Die «Oba­ma­jo­ri­ty» appel­liert an die Welt

Der Bür­ger­meis­ter von Hiro­shi­ma appel­lier­te heu­te an die Regie­rungs­chefs der Welt, den Auf­ruf des ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten Barack Oba­ma, Nukle­ar­waf­fen abzu­schaf­fen, zu unter­stüt­zen. Heu­te vor 64 Jah­ren wur­de die Atom­bom­be auf Hiro­shi­ma abge­wor­fen, die 140 000 Men­schen sofort oder bin­nen weni­ger Mona­te töte­te. Hun­dert­tau­sen­de wei­te­re star­ben seit­her an den Fol­ge­wir­kun­gen der radio­ak­ti­ven Strahlung.

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«Wir bezeich­nen uns als die gros­se glo­ba­le Mehr­heit, die «Oba­ma­jo­ri­ty» und wir rufen den Rest der Welt dazu auf, sich uns anzu­schlies­sen und alle Nukle­ar­waf­fen bis 2020 zu eli­mi­nie­ren», sag­te Tada­to­shi Aki­ba an der Gedenk­fei­er vor dem Frie­dens­denk­mal in Hiro­shi­ma vor 50 000 Menschen.

Im Gedenken an die Atombombenopfer werden in Hiroshima jedes Jahr viele tausend Origami-Kraniche niedergelegt.
Im Geden­ken an die Atom­bom­ben­op­fer wer­den in Hiro­shi­ma jedes Jahr vie­le tau­send Ori­ga­mi-Kra­ni­che nie­der­ge­legt. flickr/​MrUllmi

Ver­än­der­te Wahr­neh­mung von Atomwaffen

Damit nahm er direk­ten Bezug auf eine Rede, die Oba­ma im April in Prag hielt. Oba­ma sag­te, als ein­zi­ges Land, das eine Atom­bom­be ein­ge­setzt hat, hät­ten die USA eine mora­li­sche Ver­pflich­tung zu han­deln und sein Ziel sei es, die Welt von Atom­waf­fen zu befreien.

In einem kürz­lich in der Mai­ni­chi Shim­bun ver­öf­fent­lich­ten Inter­view sag­te Mor­ris Jepp­son, eines von zwei noch leben­den ehe­ma­li­gen Besat­zungs­mit­glie­dern der «Eno­la Gay», des Bom­bers, der am 6. August 1945 die Atom­bom­be auf Hiro­shi­ma abge­wor­fen hat, er wäre empört, falls der Prä­si­dent nach Hiro­shi­ma und Naga­sa­ki rei­se und sich bei den Japa­nern für die Bom­ben­ab­wür­fe entschuldige.

Er gibt damit sei­ner Sor­ge Aus­druck, dass sich in einer Zeit zuneh­men­der Wei­ter­ver­brei­tung ato­ma­rer Waf­fen bei den jün­ge­ren Gene­ra­tio­nen, die den Krieg nicht erlebt haben, auch die Wahr­neh­mung der Atom­bom­ben­ab­wür­fe auf Hiro­shi­ma und Naga­sa­ki verändert.

Jepp­sons Gene­ra­ti­on sah in der Atom­bom­be eine erlö­sen­de Waf­fe, die das Ende eines schreck­li­chen Krie­ges her­bei­führ­te. Im Gegen­satz dazu wür­de eine Ent­schul­di­gung Oba­mas bei Japan ein Schuld­ge­ständ­nis bedeu­ten. Jepp­son wür­de vom Hel­den zum Verbrecher.

Japa­ni­scher Staat aner­kennt Atombombenopfer

Ver­hand­lun­gen zwi­schen der Regie­rung und den Anwäl­ten von Per­so­nen, die vor Bezirks­ge­richt als an den Fol­gen der Atom­bom­ben Lei­den­de aner­kannt wur­den, nähern sich dem Abschluss. Die Regie­rung wird ihre Beru­fung ans Ober­ge­richt zurück­zie­hen und die Klä­ger, wel­che einen Pro­zess gegen die Regie­rung vor Bezirks­ge­richt gewon­nen haben, als Atom­bom­ben­op­fer aner­ken­nen. Damit erhal­ten sie Anspruch auf kos­ten­lo­se medi­zi­ni­sche Betreu­ung und eine Rente.

Die Regie­rung hat­te bei den 2003 ein­ge­reich­ten Sam­mel­kla­gen 19 Fäl­le in Fol­ge ver­lo­ren. Die­je­ni­gen Klä­ger, deren Kla­ge vor Bezirks­ge­richt abge­lehnt wur­de, wer­den von der Regie­rung nicht als Atom­bom­ben­op­fer aner­kannt. Für sie soll ein Fond ein­ge­rich­tet wer­den, aus dem eine Pau­scha­le aus­be­zahlt wird.

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