Japa­ner ver­zich­ten auf Vaterschaftsurlaub

Die Erzie­hungs­auf­ga­ben sind in Japan zwi­schen Mann und Frau ungleich ver­teilt (Asi­en­spie­gel berich­te­te). So erstaunt es nicht, dass weni­ger Män­ner als Frau­en Erzie­hungs­ur­laub neh­men. Bemer­kens­wert ist jedoch das Aus­mass des Unterschieds.

Nur etwas mehr als 1 Pro­zent der japa­ni­schen Män­ner mit jun­gen Kin­dern nahm im letz­ten Fis­kal­jahr Erzie­hungs­ur­laub. Bei den Frau­en waren es mehr als 90 Prozent.

Im Auf­trag des japa­ni­schen Minis­te­ri­ums für Gesund­heit, Arbeit und Wohl­fahrt wur­den im Okto­ber 2008 10 000 Unter­neh­men mit 5 oder mehr Ange­stell­ten über die Situa­ti­on ihrer Ange­stell­ten bezüg­lich Kin­der­er­zie­hung und Fami­li­en­ar­beit befragt.

Anstieg der Mutterschaftsurlaube

Laut den Ergeb­nis­sen der Umfra­ge nah­men 90,6 Pro­zent der Frau­en mit jun­gen Kin­dern Mut­ter­schafts­ur­laub. Die­ser Anteil stieg um 0,9 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr und erreich­te somit erst­mals über 90 Pro­zent. 1996 hat­ten erst 49,1 Pro­zent der Frau­en Mut­ter­schafts­ur­laub genommen.

Im Gegen­satz dazu sank der Anteil der Män­ner, wel­che Erzie­hungs­ur­laub nah­men um 0,33 Pro­zent auf 1,23 Pro­zent. 1996 lag die­ser Wert bei gera­de mal 0,12 Pro­zent. Seit­dem ver­harrt er auf tie­fem Niveau.

Kar­rie­re­sor­gen bei Männern

Dies hat unter ande­rem mit der Angst der Män­ner zu tun, dass eine län­ge­re Abwe­sen­heit nach­tei­li­ge Fol­gen für ihre Kar­rie­re haben kann. Das Minis­te­ri­um will die­sen Befürch­tun­gen ent­ge­gen­tre­ten und den Anteil der Män­ner, wel­che Vater­schafts­ur­laub neh­men, bis 2017 auf 10 Pro­zent steigern.