Stars und Drogen

Der «Sündenpfuhl» Tokios: Das Ausgehviertel Roppongi.
Der «Sün­den­pfuhl» Tokios: Das Aus­geh­vier­tel Rop­pon­gi. flickr/​pokpok313

Gleich zwei spek­ta­ku­lä­re Ver­haf­tun­gen mach­ten die­sen August in der japa­ni­schen Pres­se von sich reden. Am 3. August wur­de Sän­ger und Schau­spie­ler Manabu Oshio wegen Besit­zes von Ecsta­sy in sei­nem Haus in Tokio ver­haf­tet. Nur weni­ge Tage spä­ter über­schat­te­te die Ver­haf­tung von Nori­ko Sakais Dro­gen­skan­dal Oshi­os Fall (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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Dro­gen und sei es auch Can­na­bis, eine in Euro­pa mit viel Mil­de betrach­te­te Dro­ge, wur­den lan­ge Zeit gesell­schaft­lich geäch­tet. Doch in den letz­ten Jah­ren hat sich bei vie­len jun­gen Japa­nern die Ein­stel­lung in die­ser Hin­sicht ver­än­dert. «Frü­her war es schwie­rig Dro­gen oder Can­na­bis zu bekom­men ohne die rich­ti­gen Freun­de und Ver­bin­dun­gen. Seit kur­zem ist es aber rela­tiv ein­fach gewor­den. Vie­le Kun­den sind ganz nor­ma­le All­tags­men­schen, denen man den Kon­sum nicht ein­mal ansieht. Daher haben vie­le Japa­ner nicht mehr soviel Berüh­rungs­ängs­te wie frü­her», sagt ein Mit­ar­bei­ter einer Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on für Dro­gen­süch­ti­ge gegen­über der Yomi­uri Shim­bun.

«Sün­den­pfuhl» Roppongi

Ger­de in der Metro­po­le Tokio hat sich der ille­ga­le Dro­gen­han­del aus­ge­wei­tet. Heu­te wird zuneh­mend in gewöhn­li­chen Bars und Clubs gedealt. Die Poli­zei bezeich­net das berüch­tig­te Tokio­ter Aus­geh­vier­tel Rop­pon­gi als ein regel­rech­tes Nest für ille­ga­le Substanzen.

Da die Poli­zei gera­de die Dro­gen kon­su­mie­ren­den Stars als eine Avant­gar­de des schlech­ten gesell­schaft­li­chen Ein­flus­ses emp­fin­det, haben sich ihre Ermitt­lun­gen in den letz­ten Jah­ren auf die Gla­mour­welt kon­zen­triert. Manabu Oshio und Nori­ko Sakai sind dabei nur zwei Bei­spie­le in einer lan­gen Rei­he von Ver­haf­tun­gen in den letz­ten zwei Jahren.

Die Macht der Medien

Die Liai­son zwi­schen Stars und Dro­gen begann auch in Japan in den beweg­ten 1960ern. Der Dro­gen­kon­sum unter Stars wur­de lan­ge tole­riert. Heu­te aber reagiert die Gesell­schaft sehr harsch gegen­über Popido­len, die in einen Dro­gen­skan­dal invol­viert sind. «Mit dem Inter­net und den Han­dys, geht ein Skan­dal blitz­schnell um die Welt», sagt ein Mana­ger einer Talent-Agen­tur gegen­über der Mai­ni­chi Shim­bun. «Falls die Agen­tur nicht sofort ver­sucht die Lage unter Kon­trol­le zu brin­gen, kann der Image­scha­den heut­zu­ta­ge immens sein.»

Peop­le-Jour­na­list Masaru Nashi­mo­to emp­fin­det aber kein Mit­leid mit den ver­haf­te­ten Stars: «Es gibt so vie­le Bei­spie­le von Stars, die wegen Dro­gen ver­haf­tet wur­den und ein erfolg­rei­ches Come­back gaben. Wären sie ganz nor­ma­le Leu­te, wäre das in Japan undenk­bar.» Tat­säch­lich muss man sich die Fra­ge stel­len, ob die Poli­zei­ak­tio­nen gegen die Stars nicht kon­tra­pro­duk­tiv sind. Selbst Sau­ber­mäd­chen Nori­ko Sakai hat noch in der Unter­su­chungs­haft den Sprung auf die Num­mer eins der iTu­nes-Charts geschafft (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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