Bären­pla­ge in Japan

Kintoki ringt mit einem Schwarzbären, Holzschnittdruck von Torii Kiyomasu I, um 1700, Honolulu Academy of Arts
Kin­to­ki ringt mit einem Schwarz­bä­ren, Holz­schnitt­druck von Torii Kiyo­ma­su I, um 1700, Hono­lu­lu Aca­de­my of Arts wiki­me­dia commons

Ein Asia­ti­scher Schwarz­bär (Ursus Thi­be­ta­nus) hat im bekann­ten Tou­ris­ten­ort Taka­y­a­ma in der Prä­fek­tur Gifu 9 Men­schen ange­grif­fen und 4 davon schwer ver­letzt. Der 1,30 Meter gros­se Bär floh nach der Atta­cke in eine Bus­sta­ti­on, wo es Ange­stell­ten gelang, ihn in einem Sou­ve­nir­ge­schäft ein­zu­schlies­sen. Der Bär wur­de spä­ter von Jägern erlegt. Es ist unge­wöhn­lich, dass ein Bär Men­schen angreift, Exper­ten ver­mu­ten des­halb, der Bär sei in Panik geraten.

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Bär und Mensch im Konflikt

Im Spät­som­mer berei­ten sich die Bären auf den Win­ter­schlaf vor und gehen auf Nah­rungs­su­che. Die­se bringt die Bären oft auf Fel­der und in Dör­fer, wo sie Schä­den ver­ur­sa­chen oder den Men­schen in die Que­re kom­men. Das Pro­blem ver­schärft sich zusätz­lich, wenn die natür­li­chen Nah­rungs­quel­len der Bären wenig Früch­te wie wie Eicheln, Nüs­se und Bee­ren tra­gen, oder die­se durch Abhol­zung und Nutz­holz­plan­ta­gen ver­drängt werden.

Wegen der zuneh­men­den Ent­völ­ke­rung der länd­li­chen Regio­nen wer­den zudem die tie­fer lie­gen­den Hän­ge nicht mehr land­wirt­schaft­lich genutzt. Dadurch wer­den die­se zu «Bären-Ter­ri­to­ri­um», womit eine wich­ti­ge Puf­fer­zo­ne zwi­schen Bären und Men­schen wegfällt.

«Gefähr­li­che» Bären dür­fen in Japan legal gejagt wer­den und weil Bär und Mensch zuneh­mend in Kon­flikt gera­ten, wer­den ent­spre­chend vie­le Bären geschos­sen. Aus­ser­dem wird der Asia­ti­sche Schwarz­bär auch wegen sei­ner Gal­len­bla­se gejagt, wel­che in der tra­di­tio­nel­len Chi­ne­si­schen Medi­zin sehr geschätzt wird.

Eine Gemein­de ver­sucht neue Ansätze

In der gebir­gi­gen Gemein­de Iwai­zu­mi­cho in der Prä­fek­tur Iwa­te pro­biert man unter­schied­li­che Mit­tel, um der Bären­pla­ge Herr zu wer­den. So wur­den etwa 16 Gerä­te ange­schafft, die nahen­de Bären erken­nen und durch lau­ten Lärm ver­trei­ben. Aus­ser­dem über­nimmt die Gemein­de 80 Pro­zent der Kos­ten für Elek­tro­zäu­ne, wel­che die Bären fern­hal­ten sollen.

Der 60-jäh­ri­ge Vieh­züch­ter Koi­chi Ueno, der an der Gren­ze zwi­schen sei­nem Land und dem Bären­ge­biet selbst 350 Meter Elek­tro­zaun ein­ge­rich­tet hat, ist wei­ter­hin skep­tisch: «Bären sind schlau», sag­te er gegen­über der Yomi­uri Shim­bun. «Sie kom­men von der Sei­te, wo es kei­nen Elek­tro­zaun hat».

Die Gemein­de hat denn auch bereits im Juli 15 Mit­glie­der einer loka­len Jagd­ge­sell­schaft damit beauf­tragt, Bären zu töten.

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