Das Automatensterben
Japan ist übersät mit Selbstbedienungsautomaten, die allerlei Sachen verkaufen. Zumeist sind es aber kühle Getränke, Kaffe oder Zigaretten. Letzteres war den Ordnungshüter lange ein Dorn im Augen, konnten die Minderjährigen so problemlos Tabakwaren kaufen. Um diesem Missbrauch einen Riegel zu schieben, wurden ab März 2008 die ersten Automaten eingeführt, die nur mit der sogenannten Taspo-Karte für Erwachsene bedient werden können.
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Bis 2007 wurden im ganzen Land 425’000 dieser kindersicheren Zigarettenautomaten installiert. Ein Jahr später sind jedoch bereits 16’000 Stück mangels Einnahmen wieder verschwunden, berichtet die Zeitung Sankei Shimbun.
Ein Grund für diesen Rückgang liegt im aufwendigen Anmeldeverfahren für die Taspo-Karte. Denn die erworbene Chipkarte ist mit dem Namen und Foto des Inhabers versehen und hat ein Ablaufdatum. Viele Raucher verzichten nur schon der Umständlichkeit wegen auf den Kauf am Automaten. Bis diesen August wurden, trotz einer aufwändigen Werbekampagne an Bahnhöfen, bescheidene 935’000 Taspo-Karten verkauft. Dies bedeutet, dass nur ein Drittel der rauchenden Bevölkerung Japans im Besitz dieser Chipkarte ist.
Minimärkte als Konkurrenz
Mit den 24 Stunden geöffneten Minimärkten gibt es zudem eine beliebte und einfach zugängliche Alternative. Seit das Taspo-System eingeführt worden ist, strömen die Raucher regelrecht in diese Minimärkte und lassen die Automaten links liegen. Rund 88 Prozent dieser 24-Stunden-Shops verkaufen bereits Tabakwaren. Tendenz steigend.
Die Überflutung von Minimärkten macht aber nicht nur den Taspo-Automaten, sondern auch den kleinen, traditionellen Tabakläden zu schaffen. Seit März dieses Jahres mussten bereits 1’500 dieser Krämerladen in der Region Tokio schliessen.
Einschneidende Veränderungen
Die Einführung der Taspo-Karte hat zwar erfolgreich dazu beigetragen, dass weniger Jugendliche Zigaretten kaufen, gleichzeitig haben sich dadurch die Verkaufswege des Zigarettenhandels einschneidend verändert.
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