Der Anfang einer neuen Freundschaft
Japans Premierminister Yukio Hatoyama und Chinas Präsident Hu Jintao haben sich an der UNO-Generalversammlung in New York zum ersten Mal getroffen. Das diplomatische Gespräch zwischen den asiatischen Wirtschaftsmächten war so entspannt wie schon lange nicht mehr.
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Hu Jintao gratulierte Yukio Hatoyama zum historischen Wahlsieg und wünschte sich gleichzeitig einen Neuanfang: «Ich hoffe und bin überzeugt, dass die chinesisch-japanischen Beziehungen sich aktiver entwickeln und in eine neue Phase treten werden.»
Hatoyama ging gar noch einen Schritt weiter und schlug seinem chinesischen Amtskollegen die Gründung einer Ostasiatischen Gemeinschaft nach dem Vorbild der Europäischen Union vor.
Gipfeltreffen im Dezember
Hu Jintao betonte ebenfalls die Entwicklung einer intensiveren Freundschaft und Kooperation. Hierfür hat er Hatoyama zusammen mit Südkorea zu einem Gipfeltreffen eingeladen, das noch diesen Dezember in Peking über die Bühne gehen soll.
In einem ersten Schritt wollen sich die beiden Länder über die Ansprüche auf die im Ostchinesischen Meer vermuteten Rohstoffe einig werden. «Ich habe gesagt, dass wir nicht ein Meer der Streitigkeiten, sondern ein Meer der Bruderschaft daraus machen sollten», sagte Hatoyama nach dem Treffen.
Das Ende der diplomatischen Eiszeit
Die diplomatische Eiszeit zwischen den beiden Staaten scheint damit fürs erste vorbei zu sein. Gerade die jährlichen Besuche des ehemaligen Premierministers Junichiro Koizumi im umstrittenen Yasukuni-Kriegsschrein zwischen 2001 und 2006 hatten die Beziehungen zu China und Korea schwer belastet (Asienspiegel berichtete).
Yukio Hatoyama versprach noch während seines Wahlkampfs, auf solche Besuche zu verzichten. Zudem erklärte der Premierminister, dass er die Murayama-Erklärung von 1995 «hochachten würde». Darin hatte sich die japanische Regierung unter dem letzten sozialdemokratischen Premierminister Tomiichi Murayama explizit für die Kolonialherrschaft und die Invasion während des Zweiten Weltkrieges entschuldigt (Asienspiegel berichtete). Laut japanischen Regierungsoffiziellen, hat Hu Jintao diese Sichtweise Hatoyamas gewürdigt.
Wichtigste Wirtschaftspartner
In wirtschaftlichen Fragen scheinen sich die beiden grössten Volkswirtschaften Asiens seit längerem einig zu sein. Gemäss der Japan External Trade Organization (JETRO) hat das Handelsvolumen zwischen China und Japan 2008 um 13 Prozent auf 180 Milliarden Euro zugenommen. Damit hat China die USA als wichtigsten Handelspartner Japans abgelöst.
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