Die Mittelstandsgesellschaft ist vorbei
Die Yomiuri Shimbun hat zusammen mit der britischen Rundfunkanstalt BBC zwischen dem Monat Juni und August eine Umfrage in 20 Ländern durchgeführt. Dabei ging es um die Frage, wie man die wirtschaftliche Verteilung des Reichtums im eigenen Land empfinde.
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Überraschenderweise haben sich hier vor allem die wohlhabenden Industriestaaten als überaus unzufrieden gezeigt. So haben 72 Prozent der Japaner die Frage mit « ziemlich bis sehr ungerecht», und lediglich 16 Prozent mit «gerecht» beantwortet. Noch bis vor ein paar Jahren hat sich Japan als ein Musterland für den Mittelstand betrachtet.
Frankreich ist mit 84 Prozent am unzufriedensten mit dem wirtschaftlichen Gefälle des eigenen Landes. Auch Deutschland hat mit 76 Prozent eine höhere Unzufriedenheitsquote als Japan. In 17 der 20 befragten Länder hat eine Mehrheit die Frage mit «ungerecht» beantwortet.
Zufriedenheit in Australien
In China, wo das wirtschaftliche Gefälle sehr ausgeprägt ist, scheinen die Menschen relativ zufrieden zu sein. 49 Prozent empfinden dort die wirtschaftliche Verteilung als ungerecht, aber schon 44 Prozent haben mit «gerecht» geantwortet.
Australien war eines der wenigen Länder, das zufrieden mit den ökonomischen Verhältnissen im eigenen Land ist. Rund 64 Prozent haben hier die Antwort «gerecht» angekreuzt.
Hohe Erwartungen an den Staat
In einer weiteren Frage ging es um die Billigung beziehungsweise die Missbilligung der enormen Regierungsausgaben zur Stützung der globalen Wirtschaft. Bei dieser Frage hat sich eine hohe Erwartung an die Rolle des Staates in wirtschaftlichen schlechten Zeiten herauskristallisiert.
47 Prozent der Japaner haben die massiven Konjunkturpakete des damaligen Premierministers Taro Aso gutgeheissen. 36 Prozent waren dagegen. Insgesamt 15 der 20 Staaten waren in dieser Frage zufrieden mit der Rolle des Staates.
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