Die Zahnärzte kämpfen ums Überleben
Auch in Japan gilt die Annahme, dass Zahnärzte zu den besser verdienenden Menschen gehören. 20 bis 30 Millionen Yen (150’000 bis 230’000 Euro) verdienen sie jährlich. Doch die Zeiten haben sich geändert. Denn heute gibt es in Japan zu viele Zahnärzte. Die wirtschaftlich schlechte Lage, sowie die sinkende Geburtenrate machen ihnen zusätzlich zu schaffen.
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Mittlerweile gibt es über 70’000 Zahnkliniken in Japan. Man könnte meinen, dass nur noch die 24-Stunden-Minimärkte noch mehr an der Zahl sind. Dem ist aber nicht so. Im Vergleich zu den Zahnkliniken gibt es nur bescheidene 40’000 Minimärkte im ganzen Land.
In den Grossstädten ist die Konkurrenzsituation dramatisch. Im 23. Stadtbezirk von Tokio gibt es mittlerweile doppelt so viele Kliniken wie Minimärkte. Laut der Zahnarzt-Vereinigung von Tokio haben dieses Jahr bereits 350 Zahnarztpraxen ihre Tore geschlossen. Das bedeutet einen Konkurs pro Tag.
Die alten Kliniken leiden
Durch diesen regelrechten Überfluss gehen viele Kliniken zwangsläufig Konkurs. Speziell die alteingesessenen Praxen, die nicht mehr auf dem neusten Stand der Technik und des Angebots sind, leiden am meisten.
Ein Zahnarzt, der in einem Vorort von Tokio seit über dreissig Jahren eine eigene Klinik führt, sieht schwarz für die Zukunft: «Vor dem Bahnhof gibt es in nur einem Gebäude zwei bis drei Zahnkliniken. Nur wenn man schon eine kleine Praxis führt, braucht man jeden Tag rund 15 neue Kunden, um das Geschäft am Laufen zu halten. Seitdem die Geburtenrate in Japan sinkt, reissen sich die Kliniken regelrecht um ihre Kunden.» Eins ist für ihn sicher: «Ich habe zwei Söhne und werde sicher nicht zulassen, dass sie Zahnärzte werden. Ich werde der letzte Zahnarzt meiner Familie sein.»
Die Spezialisten überleben
Es ist aber noch lange nicht so, dass alle Zahnkliniken ums Überleben kämpfen. Die nicht von der Krankenkasse gedeckten, privaten Kliniken, die sich auf Implantate und Zahnprothesen spezialisiert und in die neusten zahnchirurgischen Technologien investiert haben, schwingen oben auf.
Aber auch diese Kliniken müssen in der wirtschaftlich schwierigen Zeit hart kämpfen. Meistens haben sie viel in ihre Geräte und Infrastruktur investiert. Nur ein kurzes Ausbleiben der Kunden, kann bereits den Konkurs bedeuten. Neben der Ausbildung zum Zahnarzt braucht es heutzutage die Bereitschaft in neueste Geräte zu investieren und viel Management-Kenntnisse.
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