Eine Fil­ter­soft­ware gegen die Musikpiraterie

Die japa­ni­sche Musik­in­dus­trie hat den Kampf gegen die ille­ga­len Musik-Down­loads über Han­dys ange­kün­digt. In Japan wer­den rund 90 Pro­zent der ille­ga­len Kopi­en über das Han­dy aus­ge­tauscht. Zahl­rei­che Online­fo­ren ermög­li­chen den Han­dy­be­sit­zern den unbe­schränk­ten, ille­ga­len Zugriff auf die Musik.

Nun soll in künf­tig in jedem Han­dy eine Fil­ter­soft­ware instal­liert wer­den, die ille­ga­le her­un­ter­ge­la­de­nen Songs erkennt und den Nut­zer dar­über war­nen soll. Soll­te ein Nut­zer die War­nung mehr­mals igno­rie­ren, könn­te die Musik­in­dus­trie mit der Fil­ter­soft­ware das Abspie­len der Songs blo­ckie­ren lassen.

Es wäre das welt­weit ers­te Sys­tem die­ser Art. Hie­für führt die japan­si­che Musik­in­dus­trie inten­si­ve Gesprä­che mit den Han­dy­fir­men und den offi­zi­el­len Download-Webseiten.

Bereits nächs­tes Jahr in Betrieb

Laut Yomi­uri Shim­bun unter­stützt das Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­mi­nis­te­ri­um die­ses Vor­ge­hen gegen die Urhe­ber­rechts­ver­let­zun­gen und ist selbst auch in die Gesprä­che invol­viert. Bis Ende Jahr soll eine Eini­gung zustan­de kom­men. Das Kopier­schutz­sys­tem könn­te bereits nächs­tes Jahr in Betrieb genom­men werden.

Yoi­chi­ro Hata, tech­ni­scher Direk­tor der Ver­ei­ni­gung der japa­ni­schen Musik­in­dus­trie, sagt, dass die­ses Fil­ter­sys­tem nur mög­lich sei, weil die japa­ni­schen Han­dy­her­stel­ler die Soft­ware in den Mobil­te­le­fo­nen selbst ent­wi­ckeln und kon­trol­lie­ren würden.

Japans gigan­ti­scher Handy-Musikmarkt

Mit 750 Mil­lio­nen Euro Umsatz besitzt Japan den gröss­ten Han­dy-Musik­markt. Ent­spre­chend besorgt zeigt sich die Indus­trie über die ille­ga­le Ver­brei­tung ihrer Wer­ke. Rund 400 Mil­lio­nen Songs wer­den jähr­lich unbe­fugt her­un­ter­ge­la­den. Die­se Zahl über­trifft die jähr­lich gekauf­ten Down­loads um rund 70 Mil­lio­nen Songs.