Modische Schirme gegen die Wegwerfkultur
In Japan werden jedes Jahr rund 130 Millionen Schirme verwendet und wieder entsorgt. Das entspricht ungefähr einem Schirm pro Person. Von den meist aus Plastik bestehenden Schirmen werden 90 Prozent aus China importiert. Viele davon sind bereits ab spottbilligen 100 Yen (75 Cent) zu haben, weshalb sich die Kunden kaum Gedanken über den Kauf und das Wegwerfen eines Schirmes machen.
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Schirme für bis zu 230 Euro
Doch in letzter Zeit findet ein Umdenken statt. Besonders bei jungen Menschen sind Schirme von guter Qualität beliebt, die über Jahre hinweg verwendet werden und bei Bedarf auch zur Reparatur gebracht werden können.
Der Schirmhersteller Sumihisa Iida veranstaltet in Tokio zweimal im Jahr Verkaufsveranstaltungen, an denen Schirme auf Farbe und Grösse für jeden Kunden individuell zusammengestellt werden können.
Die insbesondere bei Frauen beliebten Schirme werden von Hand fast ausschliesslich aus heimischen Produkten hergestellt und kosten stolze 20 000 bis 30 000 Yen (150 bis 230 Euro). Trotz der hohen Preise ziehen die zweimal jährlich stattfindenden Events an fünf verschiedenen Orten jeweils über 500 Kunden an und der Umsatz steigt ebenfalls.
Schirmbranche zertifiziert «Umbrella Master»
In Japan konnte in den letzten zwei Jahren vermehrt eine skeptische Haltung gegenüber der Wegwerfkultur nach einmaligem Gebrauch beobachtet werden. Gemäss Yahoo News Japan bietet die Japan Umbrella Promotion Association nun Kurse an, in welchen Verkäufer lernen, Schirme zu pflegen und zu reparieren.
Die Absolventen des Kurses erhalten eine Zertifizierung als sogenannte «Umbrella Master». «Damit wollen wir darauf hinweisen, dass beim Kauf von Schirmen von guter Qualität ein langer Gebrauch inklusive Reparaturen möglich ist», so die Idee hinter dem Konzept. sb.
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