«Astro Boy» geht nach Hollywood

Astroboy.
Astro­boy.

Letz­te Woche hat die ame­ri­ka­ni­sche Neu­ver­fil­mung von «Astro Boy» im Grauman’s Chi­ne­se Thea­ter in Hol­ly­wood-Pre­mie­re gefei­ert. Der com­pu­ter­ani­mier­te Film beruht auf dem legen­dä­ren japa­ni­schen Man­ga «Tet­s­u­wan Atomu» (zu Deutsch «Eisen­arm Atom») der 1950er Jah­re. Es ist ein Früh­werk von Osa­mu Tez­a­ku, dem wohl ein­fluss­reichs­ten Man­ga-Zeich­ners der Nach­kriegs­zeit. In Japan ist die syn­chro­ni­sier­te Ver­si­on des Films bereits unter dem Titel «Atom» angelaufen.

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Zur US-Pre­mie­re wur­den auch pro­mi­nen­te Gäs­te aus Japan zum Gang auf den roten Tep­pich gela­den, dar­un­ter der inzwi­schen inter­na­tio­nal bekann­te Schau­spie­ler Koji Yakus­ho («Memoirs of a Gei­sha», 2005). Yakus­ho ver­lieh der Film­fi­gur des «Dok­tor Tem­ma», wel­cher im Man­ga den Robo­ter­jun­gen Atom als Ersatz sei­nes ver­stor­be­nen Soh­nes mit Hil­fe moderns­ter Tech­nik erschafft, sei­ne Stim­me. «Ich hof­fe, dass anhand die­ses Films die Sanft­mut von Atom und der Wil­le, für die Erde und gelieb­ten Mit­men­schen kämp­fen zu wol­len, an die ame­ri­ka­ni­schen Kin­der über­mit­telt wird», war sein fast schon phi­lo­so­phisch anmu­ten­der Kommentar.

Film­pro­du­zent Mako­to Tezu­ka, der ältes­te Sohn von Osa­mu Tezu­ka, ver­riet, dass sein Vater ein gros­ser Lieb­ha­ber ame­ri­ka­ni­scher Fil­me gewe­sen sei und dies ihn damals zum Zeich­nen inspi­riert hät­te: «Mein Vater hät­te sich wohl unbe­schreib­lich dar­über gefreut zu wis­sen, dass sein Werk eines Tages unter einem eng­li­schen Titel in Hol­ly­wood vor­ge­führt wird», sag­te er sicht­lich gerührt.

Ein Kul­turiko­ne Japans

Die Man­ga-Serie erschien zwi­schen 1952 und 1968 als Fort­set­zungs­ge­schich­te im Maga­zin Shô­nen. 1963 pro­du­zier­te Osa­mu Tez­a­ku zugleich eine Ani­me-Serie zu «Tet­s­u­wan Atomu». Der Erfolg war so gross, dass der ame­ri­ka­ni­sche Fern­seh­sen­der NBC die Serie über­nahm und kur­zer­hand in «Astro Boy» umtauf­te. Es war die ers­te aus­ser­halb Japans gesen­de­te Anime-Produktion.

«Tet­s­u­wan Atomu», der Jun­ge mit den ato­mar gestähl­ten Herz, wur­de kei­ne 10 Jah­re nach dem Abwurf der Atom­bom­ben über Hiro­shi­ma und Naga­sa­ki zu einer Iko­ne des tech­ni­schen Auf­bruchs Japans. «Astro Boy ver­kör­per­te Hoff­nung in schwie­ri­gen Zei­ten», beschreibt Juni­chi Mura­ka­mi vom Tezu­ka Osa­mu-Muse­um in Osa­ka den Ein­fluss der Man­ga-Figur gegen­über dem Time Maga­zi­ne. Gera­de sein Name habe eine zer­stö­re­ri­sche Tech­no­lo­gie posi­tiv umge­deu­tet. «Astro Boy war unse­re Reli­gi­on. Er war nie etwas, das man fürch­ten muss­te», sagt Robo­ter­for­scher Mino­ru Asa­da von der Uni­ver­si­tät Osa­ka. «Tet­s­u­wan Atomu» hat mit dazu bei­ge­tra­gen, dass Japan wie kei­ne ande­re Nati­on sei­ne Hoff­nun­gen und Träu­me den Maschi­nen anver­traut. sb.

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