«Die nördlichen Territorien gehören zu Japan»
Seiji Maehara, Verkehrsminister und offizieller Beauftragter für die Nördlichen Territorien, hat am 17. Oktober von der Stadt Nemuro aus, am nordöstlichen Zipfel Hokkaidos, einen Blick auf die seit dem Zweiten Weltkrieg in russischer Hand befindlichen Inseln Shikotan, Habomai, Etorofu und Kunashiri geworfen. Der Minister gilt als grosser Verfechter der Rückgabe der vier Inseln. Als Vorsitzende einer Sonderkomitees für das Problem der Nördlichen Territorien hat er mitunter eine Gesetzrevision vorangetrieben, welche die vier Inselgruppen zu einem festen Bestandteil Japans erklärt.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
So betonte er beim Besuch gegenüber der Sankei Shimbun: «Historisch gehören die Nördlichen Territorien zu Japan. Während den Wirren des Kriegsendes wurden diese Inseln von der Sowjetunion unrechtmässig besetzt. Daher müssen wird die Rückgabe der 4 Inseln verlangen.» Gleichzeitig hat Maehara seine Absicht kundgetan die Nördlichen Territorien nächsten Frühling besuchen zu wollen.
Von Nosappumisaki aus, dem am östlichsten gelegenen Zipfel Hokkaidos, ist er schliesslich mit einem Patrouillenboot der japanischen Küstenwache in die Nähe der Insel Kunashiri gefahren worden. «Ich konnte Kunashiri mit blossem Auge sehen. Als japanischer Bürger kam in mir von neuem ein Gefühl des Heimwehs auf», bemerkte er in einem pathetischen Unterton. Weiter sagte er: «Auch der Premierminister hat den Willen zu einer Lösung des Problems der Nördlichen Territorien. Es werden keine einfachen Verhandlungen werden, wir wollen aber unser Bestes geben.»
Hatoyamas Standpunkt unklar
Wie stark Premierminister Hatoyama tatsächlich auf die Rückgabe aller vier Inseln pocht, ist bisher unklar. In einer früheren Aussage als Abgeordneter betonte er zwar die Haltung, dass die Nördlichen Territorien zu Japan gehören. Andererseits zeigte er Ende September nach einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Dimitri Medwedew an der UNO-Vollversammlung die Absicht das Problem ein für alle mal lösen zu wollen, um mit Russland einen Friedensvertrag zu schliessen (Asienspiegel berichtete). Dafür müsste Hatoyama eine kompromissfreudigere Haltung als die von Maehara einnehmen, denn Russland wird kaum bereit sein alle vier Inselgruppen zurückzugeben.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken