Ein Popstar vor Gericht
Popsängerin Noriko Sakai stand gestern wegen Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz vor Gericht. Selten gab es ein derart starkes Interesse an einem Gerichtsprozess. 6’600 Leute standen trotz heftigen Regens vor dem Tokioter Bezirksgericht an, um sich einen der 20 freien Plätze zu ergattern.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Vor Gericht gestand Sakai vor vier Jahren erstmals Aufputschmittel zu sich genommen zu haben und seit dem Sommer 2008 regelmässig Drogen zu konsumieren. Sie gestand auch Ende Juli auf einer Ferienreise mit ihrem Ehemann Amphetamine inhaliert zu haben. Um einen Nachweis bei einem allfälligen polizeilichen Drogentest zu verhindern, sei sie Anfang August für eine Woche untergetaucht. In ihrer Wohnung fand man zudem winzige Spuren des illegalen Mittels.
Ihr Mann, Yuichi Takaso, habe sie zum Drogenkonsum ermutigt. Takasos Verhaftung wegen Drogenbesitzes hatte diesen Sommer die ganze Affäre ins Rollen gebracht. Sein Gerichtsprozess fand bereits letzte Woche statt (Asienspiegel berichtete).
Auf mildernde Umstände hoffend, sagte sie, dass sie sich von ihrem Mann scheiden lassen und dem Showbusiness den Rücken kehren wolle. Künftig wolle sie eine Ausbildung als Altenpflegerin in Angriff nehmen.
Urteil in zwei Wochen
Die Staatsanwaltschaft hat eine 18-monatige Haftstrafe beantragt. Die Verteidigung plädiert auf eine bedingte Strafe, da sie sich die Drogen nicht selbst beschafft habe und auch keine Rückfallgefahr bestehe. Beim ersten Vergehen können die Angeklagten meistens mit einer Bewährungsstrafe rechnen. Ein Urteil wird für den 9. November erwartet.
Anders als im Westen, sorgen Drogenskandale von Popstars in Japan immer noch für viel Medienwirbel. Speziell im Fall von Noriko Sakai, die sich stets als das unschuldige Mädchen von nebenan gab, erwies sich die Enthüllung als ein gefundenes Fressen für die Medien. Ihr einwöchiges Verschwinden im August gab der Geschichte noch zusätzlichen Auftrieb (Asienspiegel berichtete).
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken