Japan zieht sich aus «Krieg gegen den Ter­ror» zurück

Der par­la­men­ta­ri­sche Ver­tei­di­gungs­se­kre­tär Aki­hi­sa Naga­shi­ma hat gegen­über den USA offi­zi­ell erklärt, Japan wer­de die Betan­kungs­mis­si­on im Indi­schen Oze­an nicht ver­län­gern. Als Alli­anz­part­ner der USA hat­te Japan die Mis­si­on Ende 2001 im Rah­men des «Krie­ges gegen den Ter­ror» auf­ge­nom­men und seit­her mehr­mals verlängert.

Die regie­ren­de Demo­kra­ti­sche Par­tei Japans hat­te im Wahl­kampf ver­spro­chen, das Man­dat für die Mis­si­on, wel­ches im Janu­ar 2010 aus­läuft, nicht mehr zu erneu­ern. Der Schritt ist Teil der Bestre­bun­gen der neu­en japa­ni­schen Regie­rung, gegen­über dem Bünd­nis­part­ner USA eine eigen­stän­di­ge­re Posi­ti­on einzunehmen.

USA sind enttäuscht

Nan­cy Pelo­si, die Spre­che­rin des ame­ri­ka­ni­schen Reprä­sen­tan­ten­hau­ses, sag­te, die Ent­schei­dung sei «unglück­lich». «Ich fin­de die Ent­schei­dung der japa­ni­schen Regie­rung, die Betan­kungs­mis­si­on nicht fort­zu­set­zen, unglück­lich, weil die Aus­ein­an­der­set­zung wei­ter­geht», sag­te Pelo­si gegen­über der Presse.

Der Beschluss Japans fiel weni­ge Tage vor dem Besuch des ame­ri­ka­ni­schen Ver­tei­di­gugns­mi­nis­ters Robert Gates und einen Monat vor dem geplan­ten Besuch des ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten Barack Oba­ma in Japan, berich­tet die Mai­ni­chi Shimbun.

Oba­ma erwägt der­zeit, die Stra­te­gie zu ändern und zusätz­li­che Trup­pen nach Afgha­ni­stan zu ent­sen­den. Der japa­ni­sche Aus­sen­mi­nis­ter Oka­da ver­sprach am ver­gan­gen Sonn­tag bei einem Blitz­be­such in Afgha­ni­stan mehr zivi­le Hil­fe für das Land.