Postchef Nishikawa tritt zurück
Postchef Yoshifume Nishikawa hat auf Druck der neuen Regierung seinen Rücktritt angekündigt: «Es gibt eine grosse Diskrepanz zwischen der jetzigen Regierungspolitik und der Privatisierung der Post, für welche ich gekommen bin», kommentierte er seine Entscheidung.
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Premierminister Yukio Hatoyama will im Gegensatz zu seinem Vorgänger die Post gemeinnützig und nicht gewinnorientiert weiterführen. Die neue Regierung wird aller Voraussicht nach den Verkauf der Postaktien einfrieren lassen und damit die 2005 unter Junichiro Koizumi eingeleitete Privatisierung über den Haufen werfen.
Druck der Demokratischen Partei
Der Rücktritt Nishikawas folgt auf eine Unterredung mit Shizuka Kamei, dem Minister für Finanzdienstleistungen. In diesem ersten direkten Treffen erläuterte Kamei dem Postchef die grundsätzliche Neubetrachtung der Privatisierung der Post. Kamei betonte, er habe Nishikawa, nicht direkt zum Rücktritt aufgefordert. Oder anders ausgedrückt: Der Minister liess dem Postchef die Möglichkeit zum freiwilligen Rücktritt offen, welche Nishikawa nach einer kurzen Bedenkfrist nun wahrgenommen hat.
Die Institution Post
Die Post besitzt mit 1,4 Billionen Euro die grössten Spareinlagen der Welt. In kleineren Dörfern ist sie oft die letzte öffentliche Einrichtung, welche bei zunehmender Abwanderung in die Städte noch bleibt. Viele ältere Menschen holen ihre Renten am Schalter ab und schätzen die Post als soziale Institution. Der Premierminister betonte im Wahlkampf stets, diese Rolle beibehalten zu wollen. Eine Privatisierung, wie sie geplant war, sei damit unvereinbar (Asienspiegel berichtete). Ein angemessener Nachfolger wird nun möglichst schnell gesucht. Eiji Hosoya, Präsident der Bankengruppe Resona, gilt als ein heisser Kandidat für den Posten. aw.
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