Thun­fisch­zucht an Land

Wegen der star­ken Über­fi­schung schwin­den welt­weit die Thun­fisch­be­stän­de und die Fische wer­den immer klei­ner. Ein Blauf­los­s­ent­hun­fisch (Thun­nus thyn­nus) der im Japa­ni­schen Meer gefan­gen und in der Prä­fek­tur Tot­to­ri an Land gebracht wird, wiegt heu­te nicht ein­mal mehr halb soviel wie vor 25 Jahren.

Wogen die Fische anfangs der acht­zi­ger Jah­re noch zwi­schen 110 und 160 kg, so fiel ihr Fang­ge­wicht in den neun­zi­ger Jah­ren auf unter 70 kg. Heu­te liegt es bei gera­de mal 44 kg. Grund dafür sind die effi­zi­en­te­ren Fangmethoden.

Heu­te wer­den mit­hil­fe von Sonar­ge­rä­ten gan­ze Schwär­me loka­li­siert und gefan­gen, ein­schliess­lich der lai­chen­den Jung­fi­sche. Selbst in Japan wird des­halb die For­de­rung nach Fang­be­schrän­kun­gen laut.

Japan unter­stützt Fangbeschränkung

In die­sen Tagen fin­det auf der süd­ko­rea­ni­schen Insel Jeju­do die Kon­fe­renz der Com­mis­si­on for the Con­ser­va­ti­on of Sou­thern Blue­fin Tuna statt. Ange­sischts der star­ken Über­fi­schung des weni­ger bedeu­ten­den süd­li­chen Blauf­los­s­ent­hun­fischs (Thun­nus mac­coy­ii) wird sich Japan für eine Redu­zie­rung der Fang­quo­ten der 9 Mit­glieds­län­der ein­set­zen, berich­tet die Mai­ni­chi Shimbun.

Aller­dings ist mit Wider­stand gera­de der ande­ren Län­der zu rech­nen, wel­che den Gross­teil ihres Fan­ges nach Japan expor­tie­ren. Wegen der star­ken Über­fi­schung wol­len euro­päi­sche Län­der den Blauf­los­s­ent­hun­fisch (Thun­nus thyn­nus) gar unter Arten­schutz stel­len und durch ein Han­dels­ver­bot schüt­zen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Thun­fisch aus dem Fisch­tank an Land

Der­weil macht man in Japan Fort­schrit­te bei der Zucht von Thun­fi­schen. In Shi­zuoka züch­tet man Thun­fi­sche jetzt in gros­sen Was­ser­tanks an Land. Im Ver­gleich zu Zucht­be­häl­tern im Meer redu­ziert sich dadurch das Scha­dens­ri­si­ko durch Strö­mung und die Aus­wir­kun­gen auf das Ökosystem.

In dem mit aus 30 Metern Tie­fe hoch­ge­pump­ten Was­ser gefüll­ten Becken, in dem kon­stant eine Tem­pe­ra­tur zwi­schen 17 und 20 Grad herrscht, wer­den die Jungt­hun­fi­sche bis zu 9 kg schwer. Die Qua­li­tät des Flei­sches der Fische liegt bereits nahe an der Marktqualität.

Dem­nächst wer­den Thun­fi­sche in einem grös­se­ren Tank gezüch­tet, bis sie ein Gewicht von 30 kg und damit auch die Gewinn­schwel­le erreicht haben. Hiroyu­ki Hagi­wa­ra, der Chef des Unter­neh­mens, hat ambi­tio­nier­te Plä­ne: «Ange­sischts der Bestre­bun­gen, den Thun­fisch­fang ein­zu­schrän­ken, möch­ten wir die Zucht von Thun­fi­schen aus dem Ei ins Auge fassen.»