Eine neue Einwanderungspolitik für Japan?
Japan leidet unter dem Problem einer alternden Gesellschaft und einer tiefen Geburtenrate. Um gegen diese Entwicklung anzukämpfen, bräuchte das Land in den nächsten Jahrzehnten dringend mehr Einwanderung. Doch dieses Thema ist in der japanischen Politik praktisch tabu. Der Inselstaat pflegt seit je her eine restriktive Immigrationspolitik. Zu gross ist die Angst, dass bei einer Masseneinwanderung die Kriminalitätsrate steigen und die Löhne sinken könnten. Am Rand des APEC-Gipfels in Singapur hat Premierminister Yukio Hatoyama zu diesem sensiblen Thema erstmals Stellung genommen.
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«Es ist wichtig, dass Japan sich selbst zu einem attraktiven Land macht, so dass mehr Menschen uns besuchen kommen und hier auch leben und arbeiten wollen. Es gibt zu viele Leute, für die Japan keine Anziehungskraft besitzt», äusserte sich der japanische Premierminister. «Ich weiss nicht, ob ich dies ‹Einwanderungspolitik› nennen kann. Es ist jedenfalls wichtig eine Umwelt zu schaffen, die für Menschen aus aller Welt angenehm ist, so dass sie freiwillig in Japan leben wollen», fuhr er fort.
Mehr Kinder
Zu einer konkreten Einwanderungspolitik nahm Hatoyama jedoch keine Stellung. Denn zuerst müsse mit staatlichen Anreizen etwas gegen die tiefe Geburtenrate getan werde. «Wir müssen zuerst die Familien mit Kindern unterstützen, indem wir ihnen Kindergelder anbieten», erwähnte der Premier in diesem Zusammenhang.
Die japanische Bevölkerungszahl ist seit 2005 im Schrumpfen begriffen. Die durchschnittliche Geburtenrate einer Frau liegt in Japan bei 1,3 Kindern. Um die jetzige Population Japans aufrechtzuerhalten, wäre ein Durchschnitt von 2,07 Kindern notwendig.
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