Japan Airlines: 10 Prozent Jahreszins für neuen Kredit
Die angeschlagene Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL) erhält von der staatlichen Japanischen Entwicklungsbank einen Überbrückungskredit in Höhe von maximal 100 Milliarden Yen (770 Mio. Euro). Für den Kredit muss JAL einen ausserordentlich hohen Jahreszins von 10 Prozent entrichten. Im Jahr 2008 hatte JAL ihre Kredite lediglich mit 1 bis 2 Prozent verzinst und der nun vereinbarte Zinssatz übersteigt selbst den gängigen Marktzins für Notfallkredite von 8 Prozent.
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Der Überbrückungskredit ist nicht durch Staatsgarantien abgesichert und der ausserordentlich hohe Zinssatz widerspiegelt die pessimistische Einschätzung der Finanzwelt im Bezug auf die JAL. Diese leidet unter der Finanzkrise und der Schweinegrippe und wird derzeit unter staatlicher Aufsicht restrukturiert.
Nachträgliche Staatsgarantie durch eine Gesetzesänderung
Die Regierung prüft nun die Möglichkeit einer Gesetzesänderung, welche den Überbrückungskredit nachträglich mit einer Staatsgarantie ausstattet. In diesem Fall würde die Japanische Entwicklungsbank den Zinssatz des Überbrückungskredits senken, schreibt die Yomiuri Shimbun.
Doch auch mit einer nachträglich gewährten Staatsgarantie ist JAL noch nicht aus dem Schneider. Um ihre finanzielle Grundlage zu stabilisieren, ist Asiens grösste Fluggesellschaft auf die finanzielle Unterstützung der eigens zu diesem Zweck geschaffenen Sanierungsgesellschaft Enterprise Turnaround Initiative Corporation of Japan (ETIC) angewiesen. ETIC fällt die Entscheidung frühestens im Januar 2010.
Die japanische Regierung hat sich gegen eine Unterstützung von JAL durch Staatsgelder ausgesprochen, bevor JAL die sich mit dem Personal und den Pensionären auf eine drastische Kürzung der Rentenansprüche geeinigt hat. JAL drängt deshalb auf eine Rentenkürzung in Höhe von 40 Prozent, doch die Pensionäre und Angestellten sind gegen den Vorschlag.
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