Obama möchte Hiroshima und Nagasaki besuchen
«Die Erinnerungen an Hiroshima und Nagasaki sind in das Gedächtnis unserer Welt eingraviert und ich würde mich geehrt fühlen diese beiden Städte noch während meiner Präsidentschaft besuchen zu können», sagte US-Präsident Barack Obama gegenüber dem japanischen Fernsehsender NHK. Obama wird diesen Freitag und Samstag mit dem Besuch in Tokio seine Asienreise starten. Ein Abstecher in die beiden Städte werde aber aus Termingründen noch zu warten haben, führte er weiter aus.
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Es ist der erste klare Kommentar des US-Präsidenten zu einem möglichen Besuch der vom Zweiten Weltkrieg durch Atombomben verwüsteten Städte. Seit der Prager-Rede, in der sich Obama zu einer atomwaffenfreien Welt bekannte, hat die japanische Öffentlichkeit auf eine entsprechende Geste des frisch gekürten Friedensnobelpreisträgers gehofft (Asienspiegel berichtete).
Bislang rechneten die wenigsten Experten mit einer derart offenen Aussage des Präsidenten, denn die amerikanische Öffentlichkeit pflegt selbst eine zurückhaltende Meinung zu einem möglichen Besuch Obamas in den beiden Städten. Noch heute stehen 61 Prozent der Amerikaner hinter den Atombombenabwürfen von 1945. Selbst das US-Aussenministerium hat bisher die Chance eines Besuchs als «eher unwahrscheinlich» eingestuft.
Um den Präsidenten doch noch in die beiden Städte zu locken, hatte laut Quellen der Yomiuri Shimbun ein hoher US-Offizieller diese Woche die Idee aufgebracht dem US-Präsidenten am besten die Ehrenbürgerschaft von Hiroshima und Nagasaki zu verleihen. In diesem Falle könne er eine Einladung kaum ausschlagen.
Beteiligung an Ostasiatischer Gemeinschaft
Laut internen Quellen möchte der US-Präsident in einer Grundsatzrede zur US-Aussenpolitik in Asien seinen Wunsch zum Ausdruck bringen, am Aufbau einer Ostasiatischen Gemeinschaft aktiv beteiligt zu werden. Premierminister Yukio Hatoyama hat die Idee einer Ostasiatischen Gemeinschaft in Gesprächen gegenüber China und Südkorea mehrfach angeregt (Asienspiegel berichtete).
Der Besuch Obamas in Japan kommt just zu einem Zeitpunkt, an dem die Beziehungen der Bündnispartner am abkühlen sind. Die Uneinigkeit um die Verlegung einer US-Basis in Okinawa und Hatoyamas Neuausrichtung nach Asien hat Washington verärgert.
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