Tokio ent­deckt den Denkmalschutz

Wo sich alt und modern kreuzt: Die Nihonbashi.
Wo sich alt und modern kreuzt: Die Nihon­ba­shi. flickr/​ykanazawa 1999

Das Tokio­ter Vier­tel Nihon­ba­shi (dt. «Japan-Brü­cke») ist das his­to­ri­sche Han­dels­zen­trum Japans. Hier fin­det man in kur­zer Geh­di­stanz so geschichts­träch­ti­ge Bau­ten wie die Bank of Japan, die Kauf­häu­ser Taka­shi­ma­ya und Mit­suko­shi oder das Mitsui-Hauptgebäude.

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Die «Nihon­ba­shi», die Brü­cke, die dem Quar­tier den Namen gab, wur­de 1604 als der Aus­gangs­punkt der gros­sen Über­lands­stras­sen des alten Japan defi­niert. Der Holz­schnitt-Künst­ler Hiro­shi­ge ver­ewig­te die Brü­cke in sei­ner Serie über die Toka­i­do-Han­dels­stras­se, wel­che das alte Tokio (Edo) mit der dama­li­gen Kai­ser­stadt Kyo­to ver­band. Aus Holz gebaut, brann­te sie mehr­mals nie­der, bis man aus ihr 1911 eine unver­wüst­li­che Stein­bo­gen­brü­cke mach­te. Heu­te jedoch ver­sinkt die Brü­cke unter einer häss­li­chen Hoch­stras­se, wel­che vor der Olym­pia­de 1964 quer dar­über gelegt wur­de. Sie ist zum Sinn­bild der chao­ti­schen Stadt­pla­nung Tokios zu Zei­ten des schnel­len Wirt­schafts­wachs­tums der Nach­kriegs­zeit geworden.

Die­se Zei­ten sol­len zumin­dest in Nihon­ba­shi nun vor­bei sein. Geht es nach den Stadt­pla­nern, sol­len wei­te­re Ver­schan­de­lun­gen ande­rer his­to­ri­scher Bau­ten im Quar­tier mit rigo­ro­sen Bau­auf­la­gen ver­hin­dert wer­den. So äus­sert sich Toshi­hi­ro Naka­ga­wa von der Ent­wick­lungs­plan für das Nihon­ba­shi-Quar­tier zum Mit­sui-Haupt­ge­bäu­de aus dem Jahr 1929: «Das Gebäu­de ist ein his­to­ri­scher Bau aus der Zeit nach dem Gros­sen Erd­be­ben von 1923. Heu­te gibt es einen gros­sen Wil­len die­ses Gebäu­de zum Sym­bol des Vier­tels zu machen. Daher wol­len wir es bewah­ren, indem wir stren­ge Auf­la­gen für Neu­bau­ten in der Umge­bung gestal­ten. Ein sol­ches Kon­zept gab es in Japan bis­her noch nicht.»

Wei­te­re Vorhaben

In die­sem Zusam­men­hang ist ein Kirsch­baum­blü­ten-Weg in Pla­nung, der direkt zur «Bank of Japan» füh­ren soll, und ein tau­send­jäh­ri­ger Schrein soll eben­falls ori­gi­nal­ge­treu bewahrt wer­den. Das Mit­sui-Haupt­ge­bäu­de sowie die Nihon­ba­shi-Brü­cke wer­den von der Regie­rung als wich­ti­ges Kul­tur­gut Japans aner­kannt und ste­hen seit ein paar Jah­ren unter Denkmalschutz.

Nicht zum ers­ten Mal gibt es Bemü­hun­gen von poli­ti­scher Sei­te das his­to­ri­sche Quar­tier auf­zu­po­lie­ren. Bereits vor ein paar Jah­ren unter­stütz­te der dama­li­ge Pre­mier­mi­nis­ter Juni­chi­ro Koi­zu­mi die unter­ir­di­sche Ver­le­gung der Hoch­stras­se über der Nihon­ba­shi-Brü­cke. Tokios Gou­ver­neur Shin­t­a­ro Ishiha­ra stell­te sich jedoch wegen der zu hohen Kos­ten gegen einen sol­chen Plan.

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