Die Designertasche im Modemagazin
Die Verlagskrise zwingt Zeitungen und Magazine neue Geschäftsmodelle auszuprobieren, um die Leserschaft an sich zu binden oder im besten Fall zu erhöhen. So versuchen die japanischen Modemagazine ihre Attraktivität mit beigelegten, kleinen Markengütern zu verbessern, die separat gekauft viel teurer wären. Das Konzept scheint aufzugehen. Die Verleger sprechen von steigenden Absatzzahlen bei den Mode- und Lifestyle-Magazinen.
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«Designertaschen sind normalerweise sehr teuer. Daher bin ich froh, wenn ich dies für ein paar hundert Yen zusammen mit einem Magazin erwerben kann», sagt eine junge Käuferin gegenüber der Japan Times. Die beigelegten Markengüter sind für viele Kundinnen zu einem schlagenden Verkaufsargument geworden. Das Magazin selbst ist für viele nur noch Nebensache.
Angefangen hat dieses neue Verkaufskonzept beim Verlag Takarajimasha. 2002 hat man zum ersten Mal bei einem Männermodemagazin ein Markengeschenk beigelegt. Seither wurde das Angebot stetig ausgebaut. Tragtaschen, Kleiderstücke und andere Lifestyle-Güter von Designerlabels werden dabei zu Preisen unter 1’000 Yen (7,55 Euro) feilgeboten.
Ein erfolgreiches Konzept
Das Konzept zahlt sich aus. Die Buchhandlungen, wo die Magazine verkauft werden, verzeichnen wieder mehr Kundschaft und die Werbeindustrie ist wieder bereit, mehr in Inserate zu investieren. Für die kleineren Designerläden ist dies die Möglichkeit den Bekanntheitsgrad effizient zu erweitern.
«Zuerst mussten wir die berühmten Labels richtiggehend von unserem Konzept überzeugen. Nun möchten die guten Brands mit uns zusammenarbeiten», sagt Keiko Sakurada, PR-Chefin von Takarajimasha, gegenüber der Japan Times. «In unserer Branche sahen viele unsere Produkte als ein Kulturgut. Doch wir sehen unsere Produkte als ein Produkt, das wir verkaufen müssen», fährt sie fort. «Die beigelegten Markengüter sind dabei genauso wichtig für unsere Magazine wie eine grosse Geschichte. Sie sind nicht nur ein Verkaufsanreiz.»
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