Mit Plas­ti­kes­sen den Appe­tit anregen

Essensimitate aus Plastik in einem Tokioter Restaurant.
Essen­si­mi­ta­te aus Plas­tik in einem Tokio­ter Restau­rant. flickr/​sinkdd

Bekommt man in Japan Essen ser­viert, ist es meis­tens mit viel Stil ange­rich­tet. Das Auge isst schliess­lich mit. So gehört es in japa­ni­schen Restau­rants zum Stan­dard, dass man vor dem Ein­gang in Glas­vi­tri­nen das ange­bo­te­ne Menu jeweils in Form von äus­serst rea­lis­tisch aus­se­hen­dem Plas­tik­mo­dell den Kun­den präsentiert.

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Die Tra­di­ti­on die­ser Plas­tik­mo­del­le wur­de 1932 von Taki­zo Iwa­sa­ki in Osa­ka gegrün­det. Das Ein­kaufs­haus Sogo war die ers­te Kun­din von Iwa­sa­ki. Bis heu­te hat sich dar­aus eine gros­se Indus­trie ent­wi­ckelt, die sich aus­schliess­lich auf die Pro­duk­ti­on von Essen­si­mi­ta­ten kon­zen­triert. 2007 war der Markt für Plas­ti­kes­sen rund 92 Mil­lio­nen Dol­lar schwer. Im gan­zen Land gibt es noch rund 200 Her­stel­ler. Die Plas­tik­mo­del­le sind aber nicht mehr die allei­ni­ge Ein­nah­me­quel­le. Um neue Kun­den zu gewin­nen und der Wirt­schafts­kri­se zu trot­zen, stel­len vie­le von ihnen auch Sou­ve­nirs und Acces­soires her. Work­shops für Tou­ris­ten wer­den eben­falls angeboten.

Heu­te domi­nie­ren Taki­zo Iwa­sa­kis Nach­fah­ren mit der Fir­ma Iwa­sa­ki Co. den Markt mit einem stol­zen Anteil von rund 60 Pro­zent. «Unser künst­li­ches Essen muss lecke­rer aus­se­hen als das rich­ti­ge Essen», sagt Mit­suo Shi­ma­da von Iwa­s­akai das Mot­to des Unternehmens.

Sili­kon und Harz

Die Her­stel­lung ist heu­te noch müh­sa­me Hand­ar­beit. Nicht sel­ten han­delt es sich um Ein­zel­an­fer­ti­gun­gen, die den höchs­ten Ansprü­chen der Kun­den genü­gen müs­sen. 80 Pro­zent der Waren wer­den auf Auf­trag her­ge­stellt. Die Grund­be­stand­tei­le zur Pro­duk­ti­on der Imi­ta­te sind heu­te Sili­kon und Harz. Shi­ma­da selbst gehört zu den Erfah­re­nen der Bran­che. Rund 330’000 Stü­cke hat er in sei­ner Kar­rie­re gefertigt.

«Wir sind kei­ne Künst­ler. Unse­re Arbeit ist es etwas mög­lichst rea­li­täts­ge­treu nach­zu­bil­den. Es fühlt sich manch­mal so an, als ob wir nach einer Ant­wort auf eine Fra­ge suchen zu der es schlicht­weg kei­ne Ant­wort gibt», erklärt Shi­ma­da sei­nen Beruf gegen­über der Asahi Shim­bun. Es gebe kei­ne «rich­ti­ge Art und Wei­se» ein Pro­dukt zu imi­tie­ren. Dies sei die Schwie­rig­keit. Gleich­zei­tig mache genau die­se Tat­sa­che sei­nen Beruf so inter­es­sant. Es sei ein stän­di­ges Expe­ri­men­tie­ren mit neu­en Metho­den und Fertigkeiten.

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