Asien ist verrückt nach Disneyland
Begonnen hat der Boom mit den Vergnügungspärken in Japan. 1983 eröffnete das Disneyland in Tokio. Jährlich besuchen 26 Millionen Touristen die amerikanische Unterhaltungsstätte in Japan. Heute hat das Vergnügungsvirus ganz Asien infiziert. Während der Rest der Welt mit der Rezession zu kämpfen hat, ist der asiatische Kontinent zum neuen Eldorado für Themenparkbetreiber geworden.
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In vier Jahren wird in Seoul das grösste Universal Studios eröffnet. Auf 2,7 Milliarden US-Dollar belaufen sich die Baukosten. Disney hat derweil in China die Baubewilligung für einen 3,6 Milliarden US-Dollar teuren Vergnügungspark in Shanghai erhalten. Disneyland Hongkong wird nur 5 Jahre nach der Eröffnung bereits ausgebaut. Legoland wird bis 2013 in Malaysia einen Park eröffnen. Und auch die MGM Studios und Paramount suchen nach geeigneten Lokalitäten in Asien.
China als idealer Standort
2008 wurden in der Region Asien-Pazifik 313 Milliarden US-Dollar für Unterhaltung und Medien ausgegeben. Die Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCooper schätzt, dass dieser Betrag bis ins Jahr 2013 auf 413 Milliarden US-Dollar ansteigen wird. «China ist die Zukunft. Die kritische Masse ist mit dem Wiederaufleben Chinas gekommen. Für Vergnügungspärke dieser Grösse braucht es viele Leute, Arbeitskräfte und billiges Land», erklärt Kelven Tavon der Internationalen Gesellschaft für Vergnügungspärke in Südostasien.
Genau dies bietet beispielsweise Singapur. Bis im Frühling wird dort ein Universal Studios eröffnet werden. In Chinas Finanzmetropole mit ihren 4,6 Millionen Einwohnern und jährlich 9,7 Millionen Touristen findet der Vergnügungspark die besten Voraussetzungen. Das Gelände der Universal Studios wird auch Casinos, Hotelkomplexe und Einkaufshäuser beherbergen.
Es gibt auch Dämpfer
Nicht alle sind aber so zuversichtlich. So baut zwar Disneyland Hongkong seinen Park für 465 Millionen US-Dollar aus, doch die Besucherzahlen und die Belegungsraten der Hotels sind seit der Eröffnung 2005 unter den Erwartungen geblieben. Für 2009 wurde ein Verlust über 170 Millionen US-Dollar bekanntgegeben. Experten warnen vor allzu viel Enthusiasmus.
Die Tourismusbehörde von Hongkong gibt der Schweinegrippe und der globalen Finanzkrise die Schuld für die roten Zahlen. «Wir sind erst noch in den frühen Jahren des Entwicklungsprozesses», erklärt die Tourismusbehörde mögliche Dämpfer im Vergnügungssektor. Für die Zukunft sei man jedoch zuversichtlich.
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